Die Corona-Maßnahmen sind bis auf einige Rand-Erscheinungen wie die Impfpflicht in der Bundeswehr mittlerweile beendet. Für einige Medien und Forscher ist dies offenbar die Zeit, in der noch einmal die Maßnahmen geprüft oder zumindest überdacht werden. So gibt es nun eine Studie „unter Leitung des Bildungsforschers Martin Neugebauer“ von der FU in Berlin, die sich mit den Auswirkungen der Maßnahmen auf die „Lebenszufriedenheit junger Menschen“ detailliert beschäftigt.
Auswirkungen sollen deutlich sein!
Demnach würden die Maßnahmen gerade in der Phase der ersten Liebesbeziehungen und der jugendlichen Suche nach der eigenen Identität eine „außergewöhnliche Belastung“ dargestellt haben. Die Studie würde aufzeigen, „wie sich die Kombination aus Quarantäne, sozialer Isolation und Unterbrechung des normalen Lebens auf die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auswirkte. (…)“
Die Kritik der Wissenschaftler an den bisherigen Studien dazu dürfte recht plausibel wirken: Die bisherigen Studien würden sich bis dato nur mit der ersten Welle der Pandemie beschäftigt haben. Demzufolge wäre es nicht möglich gewesen, einen langfristigen Effekt zu beobachten. Zudem hätte den Studien eine „Vergleichsgruppe“ gefehlt, um eine Entwicklung der Lebenszufriedenheit ohne die Auswirkungen der Pandemie abschätzen zu können.
“Wir haben diese Lücken geschlossen, indem wir die Entwicklung der Lebenszufriedenheit von Jugendlichen über zwei Pandemiejahre hinweg mit der Entwicklung von Jugendlichen in der gleichen Entwicklungsphase, aber ohne Pandemie, verglichen haben”.
Im Ergebnis habe sich ein „deutlicher Rückgang der Lebenszufriedenheit um 0,8 Punkte auf einer spezifischen Skala“ ergeben. Die Veränderung sei damit „signifikant“, also erheblich und quasi als Ergebnis verwertbar.
Der Rückgang sei in etwa dreimal so groß gewesen wie in der gesamten Bevölkerung – das dürfte als Alarmsignal gelten.