Für wen ist eine Auffrischungsimpfung hilfreich? Schützt sie vor zukünftigen Corona-Mutationen? Nachdem Ärzte sowie die STIKO die Auffrischungsimpfungen kritisiert haben, strebt Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn einen Bund-Länder-Gipfel zu diesem Thema an. Dort sollen „Booster-Strategien“ diskutiert werden.
Noch-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat seine Auffrischungsimpfung bereits bekommen
Herr Spahn will die „Booster“-Impfung gegen das Coronavirus fördern. „Aktuelle Daten aus Israel zeigen, dass das Boostern einen ganz entscheidenden Unterschied macht, um die vierte Welle zu brechen“, sagte der CDU-Politiker der Zeitung „Bild am Sonntag“. Und Spahn machte deutlich, dass hier großer Handlungsbedarf besteht: „Aktuell reicht das Booster-Tempo in Deutschlands Praxen aber nicht. Wir brauchen einen Booster-Gipfel von Bund und Ländern.“
Dritte Impfung: Ja oder Nein?
Hausärzte kritisieren Spahns “Booster für alle“ „mit Impfzentren und mobilen Teams“. Derzeit empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) nur für Personen über 70 Jahren Auffrischungsimpfungen. Auch Bewohner von Altenheimen und Pflegekräfte sollen eine Auffrischimpfung erhalten. Das Bundesgesundheitsministerium betont aber, dass grundsätzlich jeder unabhängig vom Alter Anspruch auf eine Auffrischimpfung hat.
Coronavirus Experte schätzt Totimpfstoff Valneva als ideal für Booster-Impfungen ein
Prof. Uwe Gerd Liebert, ehemaliger Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Leipzig, schätzt den Impfstoff Valneva aufgrund der längeren Lagerzeit sowie der günstigeren Herstellung als große Chance ein, die Corona-Pandemie weltweit besser zu bekämpfen: „Blicken wir über Europa hinaus in Richtung Südostasien, Amerika oder Afrika, dann gibt es dort viel höhere Todesfälle durch das Corona-Virus als bei uns.“ Valneva enthält abgetötete Krankheitserreger. Er könnte der erste „Totimpfstoff“ sein, der gegen das Coronavirus zugelassen wird, aufgrund des großen Potentials zur weltweiten Pandemie-Bekämpfung.
Lauterbach will Impfzentren wieder öffnen und 2G forcieren
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädierte für die Wiedereröffnung der Impfzentren. Die „Realität“ zeige, dass es derzeit nicht viele Alternativen „mit großer Wirkung“ gebe. Die zwei besten Möglichkeiten wären „eine schnelle Auffrischimpfung“, dafür müssten die Impfzentren aber wieder öffnen.