Der Zorn von Gesundheitsministern in den Bundesländern scheint groß zu sein. „Business Insider“ berichtet darüber, dass sich mehrere Gesundheitsminister in einer „Schalte“ über die plötzliche Neuberechnung der Impfquote wie auch über die Methode(n) des RKI verärgert gezeigt hätten.
Länder schicken keine falschen Daten
So vermutete das RKI wohl, dass die Bundesländer eine Teilschuld tragen würden. Von dort kämen falsche Daten. Dies wiesen die Gesundheitsminister wiederum zurück – es gäbe keine falschen Daten, die hier verschickt würden.
Umgekehrt möchte der bayrische Gesundheitsminister Holetschek nun wissen, „wie die Daten ins System gekommen seien, wo es gegebenenfalls welche Defizite gegeben habe, ob es an einer mangelnden Datenlage etwa von Betriebsärzten liege oder woran sonst“.
In einer nächsten Schaltung sollten die Dinge von RKI-Präsident Lothar Wieler erklärt werden. Dies sei sicherlich eine Lehre aus der Pandemie sein, so Holetschek. Die Datengrundlagen seien aus seiner Sicht bis dato nicht sehr erfolgreich gewesen und hier bestehe Nachbesserungsbedarf.
Hintergrund der Unzufriedenheit ist unter anderem der Umstand, dass das RKI kürzlich einräumte, die Impfquoten könnten um 5 Prozentpunkte höher liegen als bis dato offiziell angegeben. Die offiziell angegebenen Daten wiederum sind die Grundlage für Entscheidungen aus den Ministerien bei der Bewertung der Pandemie-Lage.
Würden die jüngsten Annahmen stimmen, dann wäre die Impfquote in Deutschland mit teils mehr als 80 % aller Erwachsenen auch im internationalen Vergleich deutlich besser als bis dato beschrieben und angenommen. Aktuell läuft die weitere Verimpfung verschiedenen Quellen zufolge wieder sehr schleppend weiter. Deshalb wird nach weitergehenden Maßnahmen verlangt, die unter anderen auch in Unternehmen greifen könnten.