Herzschwäche, Vorhofflimmern, Schlaganfall: Die Ursache ist häufig ein über Jahre unbemerkter Bluthochdruck. Wer früh genug handelt, kann etwas dagegen tun!
Jeder dritte Erwachsene in Deutschland hat einen hohen Blutdruck – sehr viele wissen aber nichts davon. „Diese hohe Dunkelziffer der unerkannten und somit unbehandelten Bluthochdruckleiden ist besorgniserregend. Denn jede auch so geringe Erhöhung des Blutdrucks schädigt Gefäße und auf Dauer lebenswichtige Organe wie Herz, Gehirn oder Nieren“, warnt der Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Meinertz vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung anlässlich der aktuellen bundesweiten Herzwochen, die sich der häufigsten Volkskrankheit Bluthochdruck widmen.
Das Tückische an Bluthochdruck
Obwohl Organe möglicherweise bereits geschädigt sind, macht sich der Bluthochdruck nicht immer mit Beschwerden bemerkbar. „Vor allem ein dauerhaft erhöhter Blutdruck lässt den Körper an den hohen Druck gewöhnen. Man fühlt sich dennoch gut“, berichtet Meinertz. Es kann zu Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen oder Nasebluten kommen, aber das ist nicht immer die Regel. „Wenn sich jedoch Bluthochdruck mit Beschwerden bemerkbar macht, ist es in aller Regel schon zu spät, weil es bereits zur Schädigung von Gefäßen und Organen gekommen ist“, so Meinertz.
Blutdruckmessen ist die beste Vorsorge
Umso wichtiger bei der Vorsorge ist die früh- und rechtzeitige Erkennung des Bluthochdrucks durch Messung, damit der Blutdruck medikamentös und mit einem gesunden Lebensstil gut eingestellt werden kann. Wer fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten aktiv ist, kann seine Blutdruckwerte effektiv senken, empfiehlt der Experte. Das Beste wäre also regelmäßige Ausdauersportarten wie Radfahren, Walken, Joggen oder Schwimmen zu betreiben. „Auch andere Formen der Bewegung sind wirksam – Hauptsache, man wird regelmäßig aktiv“, rät Meinertz. „Mit Ausdauerbewegung sinkt die Wahrscheinlichkeit, Übergewicht und damit einen weiteren Risikofaktor für Herzkrankheiten zu entwickeln.“
Optimale Blutdruckwerte laut Herzspezialist Prof. Dr. med. Meinertz
Für jüngere Patienten bis zum Alter von 65 Jahren wäre der optimale obere Blutdruckmesswert weniger als 130 mmHg, sofern sie es vertragen. Patienten über 65 sollten auf obere Messwerte unter 140 mmHg kommen, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Die genannten Werte gelten auch für Patienten mit Nebenerkrankungen wie Diabetes, koronare Herzkrankheit (KHK) und nach einem Schlaganfall.