Die globale Klimaerwärmung kann sich in den kommenden Jahren noch drastischer darstellen als bis dato gedacht. Dies zeigt der neue Bericht des UN-Klimarats, und zwar glaubwürdig, wie ein Kommentar der „Welt“ darstellt. Demnach habe die Schreckensmeldung der vergangenen Woche einen geeigneten Rahmen für die Veröffentlichung des Berichts dargestellt: Der mögliche Kipppunkt für das Golfstrom-System. Dieses stehe eventuell vor dem Kollaps, so die Schlagzeilen der zurückliegenden Woche.
IPCC (Weltklimarat) sieht Golfstromproblematik schwächer
Der IPCC ist gleichfalls der Meinung, dass das Golfstrom-System schwächer würde. Ausmaß und Folgen dieser Änderung jedoch seien derzeit demnach kaum zu benennen. Die Meeresströmung wäre demnach zu wenig erforscht, heißt es. Die Welt fragte deshalb bei Experten nach, wie sie im Kommentar berichtet. Hier überwiege die Skepsis.
Dies sei ein „interessanter Forschungsansatz“, heißt es. Ein fulminantes Warnsignal sei darin jedoch nicht zu vernehmen.
Die „Welt“ kommentiert dazu, dass es häufig so sei, dass einzelne Studien in den Medien hysterisch aufgenommen würden und der UN-Klimarat die Lage zu einem späteren Zeitpunkt neu einordne. Dann würden „Übertreibungen relativiert“.
Die Redaktion wiederum geht auf den jüngsten Report ein und zitiert, wie sich ein extremes Klimaszenario einstellen würde: Die Konzentration von CO 2 müsste demnach auf 1.400 Teile pro Million Luftteile (ppm) steigen. Dies wäre gegenüber der aktuellen Belastung eine Steigerung um mehr als das Dreifache. Dabei müsste die Kohleverfeuerung „dauerhaft verfünffacht“ werden. Nichts deute darauf hin, dass es eine solche Steigerung geben würde.
Immerhin enthält der Bericht der Zeitung demnach neben den ungünstigen Nachrichten auch eine bessere Information. „Glücklicherweise – und das Wort können wir Klimatologen selten verwenden – wird eine solche Welt immer unwahrscheinlicher mit jedem weiteren Jahr“, schrieben die Klimaforscher Zeke Hausfather und Glen Peters, zwei der renommiertesten Experten für Klimaszenarien, unlängst im bedeutenden Wissenschaftsmagazin „Nature“. Wer das Szenario dennoch nutze, sollte es „deutlich als unwahrscheinlichen schlimmsten Fall“ deklarieren. Aber das macht der IPCC nicht.“