Flüssiggas soll nach dem Willen der Bundesregierung die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren. Das Gas wird in erster Linie aus den USA geliefert. Nun hat die Regierung einem Bericht nach erste Schritte dazu unternommen, die Kapazitäten zu erhöhen. Demnach wurde einer Investoren aus Belgien der Auftrag erteilt, ein sogenanntes LNG-Terminal in Wilhelmshaven zu bauen.
Flüssiggas aus den USA: Regierung macht ernst
„Die Projektgesellschaft Tree Energy Solutions (TES), hinter der die belgische Investorengruppe Atlas Invest steht, plant in Wilhelmshaven den Bau eines LNG-Terminals. „Die Bundesregierung hat uns darum gebeten, ein LNG-Terminal in unsere geplante Wasserstoff-Fabrik zu integrieren, um die Importabhängigkeit von Russland so schnell wie möglich zu verringern“, sagte TES-Manager Otto Waterlander dem „Handelsblatt“.
Dieser Bitte werde man nachkommen. In drei Jahren soll das Terminal in Betrieb gehen. Geplant hatte TES in Wilhelmshaven bislang lediglich den Bau einer Wasserstoff-Fabrik im industriellen Maßstab und eine Exportstation für CO2. Jetzt kommt noch ein Terminal für die Anlandung von verflüssigtem Erdgas, Liquefied Natural Gas (LNG), hinzu.
Insgesamt sollen in das Projekt bis 2045 knapp 25 Milliarden Euro fließen. „Technisch macht das für uns keinen Unterschied. Wir können dasselbe Terminal zur Anlandung von LNG aus Erdgas nutzen wie für grünes Gas aus Wasserstoff“, so Waterlander. Langfristig soll das Terminal aber weiterhin ausschließlich für den Transport von grünem Gas genutzt werden, sagte der Manager. Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven könnte schon in den ersten Jahren bis zu 30 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Deutschland bringen. 2020 verbrauchte die Bundesrepublik 87 Milliarden Kubikmeter Erdgas insgesamt. Aus Russland stammte gut die Hälfte davon. Mittlerweile sind damit vier LNG-Projekte in Deutschland in Planung.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Gas-Straßenkappe, über dts Nachrichtenagentur