Der Klimaschutz in Deutschland umfasst unter anderem Diskussionen über Flugverbote für Kurzstrecken oder zumindest ordentliche Aufschläge. Die Alternative wäre das Bahnfahren, wird häufig argumentiert. Aktuell zeigt sich: Die Diskussion greift zumindest in Teilaspekten in die richtige Schublade.
42,4 % aller Inlandsflüge können ersetzt werden
Nach einer Auskunft des Bundesverkehrsministeriums, auf die Zeitungen des „RND“ Bezug nehmen, könnten immerhin 42,4 % aller Inlandsflüge in Deutschland durch Bahnfahrten mit einer Fahrtzeit von weniger als 4 Stunden ersetzt werden. Wenn die Fahrtdauer von sechs Stunde akzeptiert würde, dann wären sogar 95,4 % aller Inlandsflüge zu ersetzen, heißt es.
Die Anfrage hatte die Fraktion der Linken im Deutschen Bundestag gestellt.
Die Zahlen sind für das Jahr 2019 erhoben worden. Dieser Bezug ist insofern zielführend, als der Flugverkehr im Corona-Jahr 2020 ohnehin nicht mehr mit normalen Flugzeiten zu vergleichen gewesen wäre.
Immerhin sind der Antwort nach sogar 4,4 % der Ziele auf innereuropäischen Kurzstreckenflügen mit der Bahn innerhalb von vier Stunden zu erreichen, heißt es. 11,7 % der Ziele wären mit Bahnfahrten im Umfang von bis zu sechs Stunden zu erreichen. Jörg Cezanne von den Linken kommentiert dazu: „“Das Verlagerungspotenzial ist bereits heute gewaltig und kann durch einen zügigen Ausbau der Bahn noch deutlich vergrößert werden. Eine Verdoppelung der Bundesmittel für den Neu- und Ausbau der Schienenwege auf jährlich drei Milliarden Euro ist daher überfällig“.
Dabei wäre es auch wichtig, den Münchner Flughafen an den Fernverkehr anzubinden. Denn dies ist der zweitgrößte Umsteigeflughafen in Deutschland, der allerdings nur per S-Bahn zu erreichen ist. Der Bund müsse deshalb die Kooperation zwischen der Lufthansa und der Bahn als Eigentümer fördern.