Seit Jahren bedienen sich die Regierungen in der Euro-Zone der Geldmaschine EZB. Die Zinsen sind auf einem extrem niedrigen Niveau, da die Zentralbank u.a. Anleihen kauft. Die Inflationsrate ist mithin inzwischen auf dem Weg nach oben. 5,2 % wurden zuletzt in Deutschland gemessen. Ein Armutsforscher warnt nun vor den sozialen Folgekosten für Menschen mit niedrigem Einkommen. Die Probleme könnten bis zum Hunger führen, so Christoph Butterwegge laut einem Agenturbericht. Butterwegge bezieht sich allerdings aktuell in erster Linie auf die Debatte um höhere Lebensmittelpreise, die Cem Özdemir angeregt hat – trotz der ohnehin hohen Inflation.
Inflation macht arm
„Vor dem Hintergrund der Debatte um höhere Lebensmittelpreise warnt der Armutsforscher Christoph Butterwegge vor den Folgen für Menschen mit niedrigem Einkommen. „Es gibt in Deutschland echte Ernährungsarmut, bis hin zu Hunger“, sagte er dem Nachrichtenportal Watson.
„In der Pandemie hat die Verelendung im Obdachlosenmilieu zugenommen, und es sind auch viele Menschen zu den Tafeln gekommen, die darauf vorher nicht angewiesen waren.“ Butterwegge sagte, dass er die Forderung von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), wonach Lebensmittel grundsätzlich mehr kosten müssten, unterstütze: Allerdings müssten Haushalte mit geringem Einkommen finanziell unterstützt werden. So müsse die im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP versprochene Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro schnell umgesetzt werden – und die Kontrollen verschärft werden, um diejenigen Arbeitgeber zu entdecken, die weniger als den Mindestlohn zahlten. Außerdem müsse das von der Ampel-Koalition geplante „Bürgergeld“, was Hartz IV ersetzen soll, auch höher ausfallen als die bisherigen Regelsätze.
Butterwege sagte dazu: „Das hat die Ampel bisher nicht geplant. Das wäre aber nötig, damit Bezieher auch höhere Preise zahlen können.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Einkaufsregal in einem Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur