Die Amtsärzte von Berlin wollen gemeinschaftlich eine neue Strategie im Kampf um Lockerungen. Alle zwölf Amtsärzte lassen sich vom „Tagesspiegel“ zitieren, wonach es „nicht zielführend (sei)=, Eindämmungsmaßnahmen an Inzidenzen von 20/35/50“ zu binden.
Das gemeinsame Papier dazu haben die Amtsärzte dem Bericht nach an die Senatskanzlei in und von Berlin geschickt. Sie gehen darin davon aus, dass „diese Inzidenzen (…) nicht das wirkliche Infektionsgeschehen (abbilden)“ würden.
Amtsärzte mit den Argumenten von Leugnern?
Eine solche Argumentation verwenden in der Regel u.a. auch die sogenannten Corona-Leugner. Die Amtsärzte aber dürften diesbezüglich unverdächtig sein. So wird argumentiert, das die Inzidenzen sowohl den Testwillen von Menschen abbilden würden als auch die Testkapazitäten. „Dadurch kommt es zu Schwankungen, die nicht die infektiologische Lage widerspiegeln“, so die Auffassung. Es wäre ein Unterschied, ob die Werte etwa Cluster-Ausbrüche anzeigten oder aber eine breite Durchseuchung widerspiegelten.
Auch die unterschiedlichen Ergebnisse in verschiedenen Altersgruppen gelte es zu berücksichtigen, so die Auffassung. Die Maßnahmen sollten statt der Ausrichtung an den Inzidenzkennziffern besser an den möglichen Folgen der Erkrankungen auszurichten.
Es könnte „intensive Maßnahmen der Intensivprävention“ für alte und kranke Menschen geben. Die Maßnahmen für Schulkinder aber sollten im Vergleich abgemildert werden. Künftig erwartete sie eine nach Alterskohorten (also den jeweiligen Altersgruppen) differenzierte Inzidenzanalyse als „Frühwarnsystem“.
NoCovid-Strategien, die von einigen Wissenschaftler und Medienschaffenden verfolgt werden, kritisieren die Amtsärzte hingegen deutlich. Dies würde den Lebenswirklichkeiten nicht gerecht. Andere Fragen der öffentlichen Gesundheit würden vollkommen außer Acht gelassen werden…
Zudem allerdings verlangten sie Investitionen dafür, um über den Impfstatus aufzuklären. Dies sei eine bedeutende Säule in der gesamten Strategie. Welche Maßnahmen-Änderungen in Deutschland zu erwarten sind, wird die Merkel-Runde am 3. März beschließen.