Die Fallzahlen in Deutschland steigen. „Die“ Fallzahlen sind die positiv Getesteten bezogen auf das SARS-CoV-2-Virus. Die Regierung, zahlreiche Experten und Krankenhausexperten befürchten eine erneute Überlastung des Gesundheitssystems.
Dabei allerdings sollte auch die Zahl der „akuten Atemwegserkrankungen“ zur Beurteilung der Lage herangezogen werden, meinen Beobachter. Dies sind Erkrankungen mit all jenen Symptomen, die unter anderem auch bei Corona-Erkrankungen anfallen. Dazu meldete das RKI kürzlich: „In GrippeWeb, dem Web-Portal, das in Deutschland die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen beobachtet und dazu Informationen aus der Bevölkerung selbst verwendet, ist die Rate akuter Atemwegserkrankungen (ARE-Rate) in der 10. KW 2021 im Vergleich zur Vorwoche gestiegen. (…) Trotz des Anstiegs liegt die ARE-Rate weiterhin deutlich unter den Werten der Vorjahre auf einem extrem niedrigen Niveau.“
ARE-Rate sehr niedrig
Die Zahlen geben weitere Erkenntnisse her: Es habe mehr Arztbesuche gegeben. Zudem wurden in der „virologische Surveilance“ (…) „in 91 von 236 eingesandten Proben (39 Prozent) respiratorische Viren identifiziert, darunter 60 mit Rhinoviren (25 Prozent), 17 mit humanen saisonalen Coronaviren (hCoV) (7 Prozent), 13 mit SARS CoV-2 (6 Prozent).“
Die Zahlen zeigen – derzeit bezogen auf die Werte aus dieser KW -, dass zumindest in den Behandlungen bei Ärzten die akuten Atemwegserkrankungen auf einem sehr niedrigen Niveau sind und damit derzeit zumindest noch kein Indikator für den Zusammenbruch darstellen. Zudem seien die SARI-Fälle (schwere akute respiratorische Infektionen) (…) seit einigen Wochen insgesamt stabil. (…) Die Zahl der SARI-Fälle in der Altersgruppe 80 Jahre und älter geht seit dem Jahreswechsel kontinuierlich zurück.“
Die Zahlen werden hier nicht publiziert, um zu verharmlosen oder zu vertuschen, sondern um im Kontext der dunklen Zeiten zu zeigen, dass die akuten Atemwegserkrankungen insgesamt zumindest noch einen vergleichsweise stabilen Verlauf nehmen (sollen).