Im weltweiten Vergleich zahlen Haushalte in Deutschland weiterhin (zu) viel für Strom. Das Vergleichsportals Verivox kommt zu diesem Ergebnis nach der Auswertung für die Monate April bis Juni 2021. Demnach rangieren die Strompreise in Deutschland unter Berücksichtigung der hierzulande vergleichsweise hohen Kaufkraft auf Platz 15 im internationalen Vergleich, berichtete das Vergleichsportal verivox.de. „In keinem anderen G20-Land ist Strom teurer“, hieß es auf der Webseite.
In der Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer folgen Italien und Großbritannien mit einem gewissen Abstand.
Neues Allzeithoch für Strom im Oktober
Nach Berechnungen des Vergleichsportals Check24.de erreichte der Strompreis im Oktober 2021 sogar ein neues Allzeithoch. Die hochgerechneten Durchschnittspreise für ein Jahr ergaben jährliche Kosten von 1.556 Euro für ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden. Das entspricht einem Durchschnittspreis von 31,1 Cent pro Kilowattstunde. Im Oktober 2020 waren es 1.467 Euro.
Check24.de fand auch heraus, dass seit August bereits 36 Stromversorger ihre Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt haben. Im Schnitt lagen die Preiserhöhungen bei 7,9 Prozent. Daraus ergeben sich zusätzliche Kosten von durchschnittlich 126 Euro pro Jahr für einen Musterhaushalt.
50% des Strompreises sind für Steuern und Abgaben
Der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft stellt dazu fest, dass derzeit die Hälfte des Strompreises auf Steuern und Abgaben entfallen. Die Stromnetzbetreiber erhalten ein Viertel des Preises. Das restliche Viertel geht an die Stromversorger für Beschaffung und Vertrieb.
Wo ist weltweit der Strom am teuersten?
Nach den Auswertungen von 133 Ländern sowie den kaufkraftbereinigten Daten des Energiedienstes „Global Petrol Prices“ stellt das Vergleichsportal Verivox fest, dass die afrikanischen Entwicklungsländer Ruanda, gefolgt von Mali und Burkina Faso die mit Abstand höchsten Strompreise haben.