Die Regierung möchte im Kampf gegen die Corona-Pandemie nun mobil machen. Das Infektionsschutzgesetz soll so umgebaut werden, dass die Regierung von Berlin aus Maßnahmen für den Fall festlegen kann, wenn ein Inzidenzwert von 100 in Ländern oder Regionen überschritten ist. Der Inzidenzwert allerdings gilt als umstritten.
Wie schnell sind 100 erreicht?
Die Kritik an dieser Zahl entzündet sich aktuell teils daran, dass die Zahl sehr schnell erreicht werden könne. Wenn es in Deutschland pro Woche eine Million PCR-Tests gibt und die Vorauswahl sich aktuell über die Antigen-Schnelltests ändert, werden die Zahlen sehr schnell noch höher steigt.
Die Regierung fordert derzeit von den Unternehmen – etwa – Schnelltests in den Betrieben. Die Wirtschaft (Gesamtmetall-Verband) spricht von 45 Millionen benötigten Schnelltests pro Woche. Reduzieren wir die Anzahl der Tests gedanklich auf 10 Millionen – zusätzlicher – Tests. Bei einer Positiv-Rate von (bei PCR-Tests liegt sie derzeit bei 11 %) 2 % würden wöchentlich über die Antigen-Schnelltests 200.000 zunächst „Infizierte“ gefunden.
Diese Menschen werden sich dann einemPCR-Test unterziehen, obwohl sie in der Regel asymptomatische Verläufe haben – sonst wäre ein Antigen-Schnelltest von vornherein (im Idealfall) durch einen PCR-Test ersetzt worden.
Bei einer Falsch-Positiv-Rate von 50 % würden tatsächlich 100.000 positiv Getestete gefunden. Dies entspricht bei dann vielleicht 1,2 Millionen Getesteten insgesamt einer Inzidenz von allein etwa 80 bis 90. Hintergrund dieses Problems ist der Umstand, dass auf diese Weise wegen der zahlreich ansteigenden Schnelltests schlicht die Dunkelziffer mit hoher Sicherheit sinken wird – ob sich die Situation ändert, kann auf diese Weise derzeit noch niemand klären. Insofern ist die 100er-Grenze derezit nicht seriös zu beurteilen.