Zahl der Kurzarbeiter leicht rückläufig

In Deutschland ist die Zahl der Kurzarbeiter rückläufig. Das geht aus einer Veröffentlichung des Münchener Ifo-Instituts https://www.ifo.de/node/63548 hervor. Demnach sank die Zahl der Arbeitnehmer in Kurzarbeit von von 2,5 Millionen im April leicht auf 2,3 Millionen im Mai. Das sind immer noch 6,8 Prozent aller abhängig Beschäftigten.

Das Ifo-Institut schätzt diese Zahlen auf der Grundlage einer Konjunkturumfrage der Bundesagentur für Arbeit. Erfreulich war, dass der Rückgang in allen Teilen der Wirtschaft zu sehen war. Dennoch leiden einzelne Branchen immer noch sehr stark unter der Corona-Pandemie und ihren Nachwirkungen.

Der Ifo-Arbeitsmarktexperte, Sebastian Link, erklärte, dass die Zahl der Kurzarbeiter mit 489.000 Beschäftigten bzw. 46,1 Prozent aller Beschäftigten im Gastgewerbe immer noch sehr hoch ist. Besser stellt sich die Lage in der zweiten Problembrache, dem Einzelhandel, dar. Hier sank die Zahl der Kurzarbeiter von 235.000 auf 227.000. Das sind aber immer noch 9,3 Prozent aller Beschäftigten dieser Branche.

Materialknappheit führt noch nicht zu mehr Kurzarbeitern

Erfreulich ist, dass die sich verschärfende Materialknappheit innerhalb der Industrie bislang noch nicht zu einem Anstieg der Kurzarbeiterzahlen geführt hat. Sebastian Link nannte hier den Bausektor als ein Beispiel. In diesem Sektor nahm der Anstieg der Kurzarbeit nur von 0,8 auf 0,9 Prozent der Beschäftigten zu.

Auch in der Automobilindustrie und im Druckgewerbe gab es nur einen moderaten Anstieg der Kurzarbeit. In der Druckindustrie stiegen die Zahlen von 17,9 Prozent im April auf 18,8 Prozent im Mai an. Deutlich niedriger liegt die Kurzarbeiterquote in der Automobilindustrie. Hier stieg der Anteil der Beschäftigten mit Kurzarbeit von 5,3 Prozent im April auf 5,4 Prozent im Mai.

Ähnlich hoch liegt die Zahl der Kurzarbeiter im gesamten Bereich der Industrie. Hier ging die Zahl der Kurzarbeiter von 412.000 im April auf 371.000 im Mai zurück. Problematisch bleiben der Großhandel und der Automobilhandel. In diesem Sektor sank die Zahl der Kurzarbeiter nur von 363.000 im April auf 349.000 im Mai.