Der Paypal-Migründer Peter Thiel hat sich massiv über die herrschende Politik in Deutschland und namentlich über die CDU beschwert. Ein Gastbeitrag von Gabor Steingart im „Focus“ offenbart vor allem ein Unbehagen mit der „Uniformität des Denkens“.
Politische Korrektheit sei das größte politische Problem
Dabei sei „das größte politische Problem (…) die politische Korrektheit, diese besondere Form der Gleichschaltung, das uniforme politische Denken. In Deutschland. In den USA. Überall im Westen“.
Es sei wichtig für die Demokratie, dass es eine Weisheit der Mehrheit gebe. Dennoch würde diese Form der Uniformität Grenzen haben – zumindest bei Mehrheiten von 99,9 % sei keine Demokratie mehr erkennbar, sondern ein System wie in Nordkorea.
Deshalb, so der Schluss, sei es wichtig zu erkennen, wo die Dummheit der Masse beginne.
Dies führt ihn zur CDU. Die sei eine „Kern-Institution der Bundesrepublik“ und würde in ernsthaften Schwierigkeiten stecken. Sie sei eine „Zombie-Partei geworden, die mit Ideen aus dem 20. Jahrhundert auf Autopilot“ fahren würde. Dies sei sinnlos.
Verantwortlich für die Entwicklung wäre insbesondere Angela Merkel. Die würde seit 16 Jahren den ewigen Murmeltiertag begehen, es ändere sich nichts. Das System habe für lange Zeit funktioniert, inzwischen wäre es nicht mehr sinnvoll.
Die CDU würde nicht kommunizieren, wofür sie steht. Christliche Religion und Demokratie jedenfalls seien irgendwann verloren gegangen. Zudem würde auch die Wirtschaftsstruktur hier nicht mehr lange funktionieren, d. h. die Konzentration auf Exporte nach China und nach Amerikan. Dies würde „sehr, sehr unangehme Fragen aufwerfen“.
„Die Menschen in Deutschland haben Angst vor der Niederlage“, sinniert er zudem. Es gäbe auch eine „deutsche Angst vor Erfolg“, oder zumindest sei dies möglich. „Wenn du in Deutschland Erfolg hast, dann mögen dich deine Freunde nicht mehr, du verlierst deinen Platz in der Gesellschaft.“
Deutschland im Merkel-Abschiedsjahr 2021.