Schon bald wird der bisherige Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland Kanzler. Die Ära kann mit einem größeren weiteren Problem (neben der Corona-Krise) beginnen. Der Inflationsdruck nimmt zu. So zitiert ein Bericht den Ökonomen Hans-Werner Sinn dahingehend, es bestünde die Gefahr einer massiven Inflation.
Wer zahlt?
Die Rahmenbedingungen sind recht ernüchternd, warnen auch andere Ökonomen seit geraumer Zeit. Immerhin ist das Geld in der EU und auch in Deutschland so billig wie nie zuvor nach dem zweiten Weltkrieg. Zudem müssen oder wollen die Staaten weiterhin hohe Schulden machen. In Deutschland sieht der Haushalt für das Jahr 2022 ein immenses Milliardenloch vor, um die Corona-Krise und deren Folgen noch zu bekämpfen. Ob dieses Loch 2023 gestopft wird, dürfte in den Sternen stehen. Bis dato gibt es allenfalls Absichtserklärungen.
Der Ökonom Hans-Werner Sinn hat vor dem Hintergrund der ohnehin schon hohen Inflation von 4,5 % in Deutschland nun den Finger in die Wunde gelegt.
So beschreibt die dts die Aussagen von Sinn: „Der Ökonom Hans-Werner Sinn warnt vor einer „massiven Inflation“. Man erlebe ein „neues Inflationsregime“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe).
Der Prozess der Preissteigerung verlaufe wie die Pandemie in Wellen und sei bereits im Gange. „Am Horizont warten weitere Anstoßeffekte, vor allem durch die Energiewende. Die Abwendung von der Kernenergie und sämtlichen konventionellen Brennstoffen wird einen lang anhaltenden Kostendruck im Produktionsprozess entfalten, wie wir ihn noch nie erlebt haben.“ Das sei „die Ölkrise im Quadrat“, so Sinn. Der Ökonom sieht schon jetzt klare Anzeichen einer Stagflation. Das Ifo-Institut habe ausgerechnet, dass die Lieferengpässe im Jahr 2021 immerhin 40 Milliarden Euro an Sozialprodukt gekostet haben. „Das ist deutlich mehr als ein Prozentpunkt Wachstumsverlust, ein klares Stagflationsphänomen“, sagte Sinn.
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur