Während die Freunde und Befürworter des Bitcoins und der anderen Kryptowährungen auf El Salvador verweisen und die dort kürzlich vollzogene Zulassung des Bitcoins als Zahlungsmittel feiern, macht auf der anderen Seite des Pazifiks die chinesische KP Ernst und verschärft ihren Kampf gegen die Kryptowährungen.
Welches der beiden Länder das wirtschaftlich und politisch bedeutsamere ist, darüber dürfte wohl kein Zweifel bestehen. Auch dürfte hinlänglich bekannt sein, wie eisern und konsequent die chinesische Führung in Peking darauf achtet, dass ihr eigener Macht- und Gestaltungsanspruch nicht in Frage gestellt wird.
Dieser gilt selbstverständlich auch im wirtschaftlichen Bereich und damit auch in der zentralen Frage, mit welcher Währung im Land bezahlt werden darf. Der Bitcoin dürfte Schwierigkeiten haben, dieses Ringen im Reich der Mitte noch für sich zu entscheiden, denn er ist in China bereits verboten.
Der Druck auf die Banken steigt
Das Verbot der Regierung hat den zuvor recht lebhaften Handel der Chinesen mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen bereits stark eingeschränkt. Doch dieser Erfolg reicht der Regierung noch nicht. Banken und andere Zahlungsdienstleister wie Tencent oder Alipay, die Bezahlsparte von Alibaba, wurden bereits angewiesen, sich nicht mehr in Transaktionen mit Kryptowährungen zu engagieren.
Als weitere Maßnahme scheint nun eine Meldepflicht der Banken eingeführt worden zu sein. Die Agricultural Bank of China, immerhin eine der vier großen Geschäftsbanken des Landes, warnte die Kunden auf ihrer Homepage, dass sollten Transaktionen mit einem Bezug zu Kryptowährungen festgestellt werden, die Kunden den Behörden gemeldet und die Konten umgehend gekündigt würden.
Zwar wurde das Statement in der Zwischenzeit wieder von der Webseite gelöscht, doch es war lange genug online, um entdeckt, ins Englische übersetzt und auf Twitter verbreitet zu werden. Dass die Kryptowährung Ethereum im europäischen Vormittagshandel heute um zehn Prozent nachgab und auch der Bitcoin Verluste zu verzeichnen hatte, wundert vor diesem Hintergrund nicht.