Die Inflationsrate steigt und steigt. Nun melden sich auch große Investoren zu Wort. Der Ölfonds aus Norwegen rechnet einem Bericht nach mit einer steigenden Inflationsrate und daraus resultieren Renditeproblemen. Der Fonds gilt u.a. auch als Sicherung für die Bürgerinnen und Bürger in Norwegen.
Staatsfonds pessimistisdch
„Der Chef des norwegischen Ölfonds, Nicolai Tangen, rechnet mit einer lang anhaltenden Schwächephase an den internationalen Finanzmärkten. „Wir bereiten uns auf ein Jahrzehnt mit niedrigerer Rendite vor. Vielleicht wird sie sogar negativ“, sagte Tangen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (Ausgabe vom 26. Dezember).
Der Ölfonds ist mit einem aktuellen Marktwert von umgerechnet rund 1,2 Billionen Euro der größte Staatsfonds der Welt. Etwa 70 Prozent davon sind in Aktien angelegt, was die Norweger auch zum größten Einzelaktionär der Welt macht. In den vergangenen 25 Jahren erzielte der Fonds mit seinen Kapitalanlagen eine durchschnittliche Rendite von 6 Prozent. „So wird es nicht weitergehen, davon bin ich überzeugt. Die Zukunft wird für uns weniger attraktiv sein als die Vergangenheit“, sagte Tangen der FAS. Die größte Gefahr für die Aktien- und Anleihemärkte sei die Inflation. „Ich glaube, das wird noch viel ernstere Folgen haben, als zurzeit üblicherweise angenommen wird.“ Der Ölfonds ist an mehr als 9.000 Unternehmen auf der Welt beteiligt, in Deutschland unter anderem am Autokonzern Volkswagen. Dort hat der Fonds zuletzt gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat gestimmt. Dazu sagte Tangen: „Wir haben eindeutig begründete Zweifel an den Handlungen dieser Gremien.“ Das Management von VW wisse, worum es dabei im Detail gehe; in der Öffentlichkeit wolle er die Kritik aber nicht im Einzelnen besprechen.
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur