Die Kassandrarufe, wir würden bald einen Crash erleben, sind für zahlreiche Menschen unbegründet. Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass sich am Wirtschaftshimmel ungünstige Zeichen zusammenfinden. So stechen derzeit die US-Immobilien ins Auge des Betrachters.
Wie viel Geld wird in den USA für Immobilien gezahlt?
Die Agentur Bloomberg hat berichtet, dass inzwischen Hauskäufer in den USA für gebrauchte Immobilien statistisch betrachtet mehr Geld ausgeben würden als für Neubauten. Dies war zuletzt 2005 der Fall, kurz, bevor die Finanzkrise in den USA losbrach. Auslöser für die enorme Finanzkrise, die schließlich die ganze Welt in Atem halten sollte, waren die immensen Kredite für die Immobilien in den USA.
Dort hatte sich eine Blase gebildet. Aktuell zahlen die Menschen in den USA der vorliegenden Statistik nach einen Betrag in Höhe von 334.500 Dollar. Für neu gebaute Immobilien werden 330.800 Dollar ausgegeben.
Damit kosten Bestandsimmobilien der Summe nach im Mittel 3.700 Dollar mehr als die Neubauten, zitiert die Agentur das Datenmaterial des US-Statistikamtes.
Wie sind die Daten zu interpretieren? Zunächst einmal ist jedenfalls der Bericht in Medien darüber noch etwas unpräzise. Der reine Vergleich absoluter Zahlen ist nicht geeignet, ein differenziertes Bild zu erzeugen. Wenn die Bestandsimmobilien, die gehandelt werden, eventuell in besseren Lagen angeboten werden, etwa in Metropolen oder im Speckgürtel, sind die Preise anders zu bewerten als in den Weiten des Mittleren Westens.
Auf der anderen Seite gilt dies für jeden anderen Zeitpunkt ebenso. So ist es vielleicht kein Zufall, wenn dieses Phänomen zum ersten Mal seit 2005 auftaucht: Der Häusermarkt scheint überhitzt. Das kann demnach ein wichtiges Signal für einen massiven Einbruch an den Finanzmärkten werden.
Ausgehend von den Ereignissen im Jahr 2005 dauerte es damals zwischen 2 und 3 Jahren, bis das Problem sichtbar geworden ist. Die Banken hatten zu viele Kredite ausgereicht, die nur solange gut abgesichert schienen, wie die Immobilienpreise hoch genug waren. Inzwischen spitzt sich die Lage wieder zu.
Die Hypothekenzinsen sind zu gering. Damit ist derzeit noch immer unklar, ob die Banken zu viele und zu schlecht besicherte Immobilienkredite in den USA ausgereicht haben. Ein ähnliches Phänomen deutet sich auch in Deutschland an. Eine Finanzmarktkrise 2.0 ist jedenfalls nicht ausgeschlossen.