Der Krieg in der Ukraine hat wieder einmal gezeigt, dass ein einzelnes Waffensystem und mag es auch noch so gut und überlegen sein, einen Krieg nicht zu gewinnen vermag. Ist ein Land in eine militärische Auseinandersetzung verwickelt und will es diese für sich entscheiden, ist eine Überlegenheit an vielen Punkten erforderlich.
Dieser Aspekt ist von größter Bedeutung, wenn man sich vor Augen führt, dass mit Russland und China derzeit ein neues Superimperium entsteht, dass den USA bzw. der von ihnen geführten NATO in vielen Facetten schon jetzt weit überlegen ist. Da insbesondere China massiv aufrüstet, muss allerdings davon ausgegangen werden, dass sich die aktuellen Zahlenverhältnisse noch weiter zu Ungunsten des Westens verschieben werden.
Führend sind die USA noch bei der Anzahl der Flugzeugträger. Während die Vereinigten Staaten, England und Frankreich 18 Träger unterhalten, kommt die russische Flotte ohne einen Träger aus, während die chinesische Marine über deren drei verfügt. Rechnet man die Schiffe aller NATO-Staaten zusammen, so ist die westliche Allianz dem neuen Rivalen auch hier noch überlegen, obwohl die chinesische Marine schon längst die größte eines einzelnen Landes ist.
Atomar ist die NATO unterlegen, konventionell nur noch gleichauf
Atomar ist die NATO einer russisch-chinesischen Allianz bereits jetzt um 540 Atomsprengköpfe unterlegen, denn während die NATO-Staaten zusammen auf 5.759 nukleare Sprengköpfe kommen, verfügen Russland und China zusammen über 6.299 dieser Waffensysteme.
Da Russland und China beides Landmächte sind, kann ihre Überlegenheit bei Panzern und Artilleriesystemen nicht überraschen. 11.390 westliche Panzer stünden in einem Konfliktfall 19.777 russischen und chinesischen Panzern gegenüber, während die Unterlegenheit der NATO bei der Artillerie 12.414 zu 26.093 Systeme beträgt.
Überlegen ist die westliche Allianz hingegen in der Luft, denn hier stehen 3.275 Kampfjets und 10.410 Hubschrauber 2.016 Jets und 3.300 Kampfhubschraubern auf der Gegenseite gegenüber. Mit 3.390.797 Soldaten und 3.440.165 Reservisten auf der westlichen und 3.355.000 aktiven Soldaten sowie 2.510.000 Reservisten auf der Gegenseite ist die personelle Ausstattung beider Seiten weitgehend gleich.
Für einen Konflikt sind das keine guten Aussichten, denn allgemein gehen Militärs davon aus, dass ein Angreifer eine dreifache Überlegenheit besitzen muss, um Erfolg zu haben. Das lässt erwarten, dass beide Seite in den kommenden Jahren sehr viel Geld in die Aufrüstung ihrer Streitkräfte investieren werden.