Weitgehend isoliert vom Rest der Welt hat Russland in diesen Tagen nur noch wenige Freunde. Hinzu kommen Länder wie China, die sich um eine neutrale Position bemühen. In der Vergangenheit haben der russische Präsident, Wladimir Putin, und Xi Jinping, der Staatspräsident Chinas, gute Beziehung zu einander gepflegt.
Russland hofft auf einen Ausbau dieser guten Beziehungen. Die USA auf der anderen Seite fürchten, dass Wladimir Putin dank seines guten Verhältnisses zum Reich der Mitte in die Lage versetzt werden könnte, die westlichen Sanktionen zu unterlaufen. Auch über diese Frage werden Amerikaner und Chinesen in diesen Tagen oft sprechen.
Nicht nur beim Treffen von US-Präsident Joe Bidens Nationalem Sicherheitsberater, Jake Sullivan, mit dem obersten chinesischen Außenpolitiker, Yang Jiechi, am Montag in Rom, sondern auch bei anderen Gelegenheiten. Die Position der US-Regierung ist dabei recht klar. Sie hat China und chinesische Firmen bereits mehrfach davor gewarnt, Russland bei der Umgehung von Sanktionen zu helfen.
Die Nachricht über russische Hilfsgesuche erhöht den internationalen Druck auf China
In einem solchen Fall könnten auch chinesische Unternehmen selbst zum Ziel von US-Strafmaßnahmen werden, hieß es aus Washington. Dass kurz vor dem amerikanisch-chinesischen Treffen in Rom am Wochenende sowohl die „Washington Post“, wie auch die „New York Times“ und die „Financial Times“ über russische Hilfsanfragen an China berichteten, dürfte deshalb kaum Zufall gewesen sein.
Namentlich nicht genannte Regierungsvertreter bestätigten nach den Berichten, dass Russland China um militärische und wirtschaftliche Hilfe gebeten hätte. Welche Waffen und Wirtschaftsleistungen auf der russischen Wunschliste gestanden haben sollen, wurde allerdings nicht mitgeteilt.
Unklar blieb zunächst ebenfalls, ob und ggf. wie China auf die Anfragen aus Moskau reagiert hat. Für China ist die Situation nicht ungefährlich, denn auch wenn das Land große Mengen an Energie und Rohstoffen aus Russland bezieht und den Zugang zu diesen nicht verlieren möchte, so kommt der russisch-chinesische Handel dennoch nicht annähernd an das Niveau heran, das Chinas Handel mit dem Westen bestimmt.