Die hohe Inflation und die Aussicht auf einen Winter, der durch eine ausgewachsene Energiekrise besonders unangenehm werden könnte, treiben die Deutschen derzeit um. Das Geld sitzt nicht mehr so locker und es wird aktiv nach Einsparmöglichkeiten gesucht. Verständlich ist diese Suche allemal.
Allerdings führt sie an manchen Stellen zu neuen verstörenden Berichten aus Absurdistan, die wären sie nicht so gefährlich für die Betroffenen, durchaus einen gewissen Unterhaltungswert hätten. Denn die Deutschen sparen inzwischen sogar bei ihren Versicherungen.
Da diese in den letzten Jahren besonders oft abgeschlossen wurden, ist in diesem Sektor in der Tat ein gewisses Einsparpotential vorhanden. Gespart werden kann an dieser Stelle auf zwei Wegen. Der erste Weg ist der, dass man im Bereich der Sachversicherungen für die gleichen Leistungen einen günstigeren Anbieter wählt.
Die wichtigsten Risiken sollten auch in der Krise abgesichert sein
Die zweite Lösungsweg besteht darin, sich von nicht benötigten Versicherungen gänzlich zu trennen. Er dürfte in Zukunft weitaus häufiger beschritten werden, denn nach dem aktuellen „Guidewire Survey Report 2022“ halten es 56 Prozent der Deutschen für wahrscheinlich, dass sie ihre Ausgaben für Versicherungen angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten reduzieren werden.
So weit, so gut, doch der Teufel liegt wieder einmal im Detail: Mehr als jeder dritte Verbraucher setzt den Rotstift bevorzugt bei Reise- oder Fahrradversicherungen an. Das kann man noch nachvollziehen insbesondere im Bereich der Reiseversicherungen. Aber stolze zwölf Prozent der Befragten denken auch darüber nach, sogar auf die Absicherung der eigenen Arbeitskraft zu verzichten, um das eigene Budget zu schonen.
Hier wird es allerdings kritisch, denn lediglich rund 15 Prozent der Deutschen besitzen eine private Berufsunfähigkeitsversicherung und nur zwölf Prozent sichern den Tod des Berufstätigen mit dem höchsten Verdienst über eine Risikolebensversicherung ab. Über eine Hausratversicherung verfügen hingegen 61 Prozent der Bevölkerung. Mit anderen Worten, die Stereoanlage im heimischen Wohnzimmer ist besser geschützt als Hinterbliebene und die eigene Arbeitskraft.
Ob das wirklich der Weisheit letzter Schluss ist?