Die in der Überschrift aufgeworfene Frage wird sich fast jeder Investor irgendwann einmal gestellt haben. Dabei ist es sinnlos, auf sie eine Antwort finden zu wollen. Der Grund dafür ist, dass die Frage von Beginn an schon falsch gestellt worden ist, denn sie suggeriert, dass es eine Anlageklasse geben könnte, die zu allen Zeiten immer die beste ist.
Nun, da sich bekanntlich die Zeiten beständig ändern, ändert sich zwangsläufig auch der Hintergrund, vor dem eine bestimmte Anlageentscheidung getroffen wird. Soll die eingangs gestellte Frage mit unserem Leben tatsächlich noch etwas zu tun haben, muss sie deshalb entscheidend verändert werden.
Fragen sollte sich ein Anleger deshalb nicht, welche Anlageform für alle möglichen Zeiten die beste ist, sondern lediglich, welche Anlageklassen in welchen Situationen am besten abgeschnitten haben. Warum das so ist, zeigt ein Blick zurück in die letzten 50 Jahre.
Gold oder Aktien? Oder ist eine Mischung doch besser?
Man könnte im ersten Augenblick meinen, der Zeitraum sei lange genug gewählt, um über den generellen Erfolg oder Misserfolg einer Anlage entscheiden zu können, denn schließlich bilden 50 Jahre für die meisten von uns das gesamte Anlegerleben ab. Schauen wir deshalb einmal auf die Entwicklung von Gold und Aktien seit dem Jahr 1973.
Für das Gold waren die 1970er Jahre eine sehr erfolgreiche Zeit, denn der Goldpreis explodierte von 35 US-Dollar im Jahr 1970 auf über 800 US-Dollar im Jahr 1981. Dann folgten 20 eher schlechte Jahre, bis 2001 die nächste Boomphase begann. Sie hielt bis 2011 an.
Aktien entwickelten sich spiegelverkehrt, die 1970er Jahr brachten so gut wie keine Rendite, dann explodierten die Kurse und mündeten 2001 in einen handfesten Crash, als die Dotcom-Blase platzte. Ab 2003 ging es wieder aufwärts, bis die Finanzkrise kam und die Vermögen wieder kräftig zusammenschmelzen ließ.
Das Bild, das sich so ergibt ist natürlich lückenhaft und recht grob gezeichnet, doch es macht deutlich, dass ein Anleger weitaus besser gefahren wäre, wenn er sich nicht stur über 50 Jahre auf eine einzige Anlageform festgelegt hätte, sondern geschickt zwischen den verschiedenen Anlageklassen gewechselt hätte. Das sollten auch Sie immer wieder tun.