Wenn die Versicherungsgesellschaften so handeln könnten, wie sie wollten, sähe es um die Renditen und die Sicherheit der von ihnen verwalteten Kundengelder vermutlich sehr viel besser aus. Doch die Versicherungen dürfen nicht so handeln, wie sie es selbst für richtig handeln, sondern müssen den Vorgaben der Politik folgen.
Und diese Vorgaben sind alles andere als nicht eigennützig, denn sie zwingen die Gesellschaften dazu, einen sehr hohen Anteil der verwalteten Gelder in Staatsanleihen anzulegen. Diese sind von der Politik als „sicher“ klassifiziert worden, obwohl sie alles andere als sicher sind.
So klagte Oliver Bäte, der Chef der Allianz SE, kürzlich in einem Interview darüber, dass die Aktienquote der Allianz auf nur noch etwa elf Prozent abgesunken ist. Früher hatte die Aktienquote bei 25,30 Prozent gelegen. Das war zwar immer noch weniger als zeitgleich im angelsächsischen Raum üblich war, doch wesentlich mehr als heute.
Versicherungen werden von der Politik mit Vorsatz in das Halten von Staatsanleihen getrieben
Für die Politik hat die gesetzliche Verpflichtung der Versicherungsgesellschaften in sichere Staatsanleihen investieren zu müssen, den Vorteil, dass Staatsanleihen auch dann gekauft werden müssen, wenn sie eigentlich unattraktiv sind. Dieser Fall ist derzeit sehr oft gegeben, denn in der Eurozone haben nur noch die deutschen Staatsschulden ein Tripple-A-Rating.
Dennoch gelten griechische, italienischen, französische und spanische Anleihen als genauso „sicher“ wie deutsche Anleihen. Für Gesellschaften wie die Allianz bedeutet dies, dass Risiken in die eigenen Bücher genommen werden müssen, die durch den gezahlten Zinssatz nicht annähernd abgebildet werden.
Viele Versicherungsgesellschaften würden deshalb liebend gerne viel weniger Staatsanleihen in ihren Büchern halten als sie es tatsächlich tun. Sie geben dieses Risiko damit an ihre Kunden weiter. Sie können aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen nicht anders.
Wählen Sie selbst die richtigen Anlagen für sich aus und überlassen Sie diese Entscheidungen nicht den Launen der Politik
Als Kunde können Sie allerdings sehr wohl wählen, ob Sie Ihr Geld in Staatsanleihen investieren möchten oder nicht. Wollen Sie dies nicht, empfiehlt es sich, weder direkt in die Staatsanleihen zu investieren noch indirekt über eine Versicherung. Sie haben dann beispielsweise die Möglichkeit, „sichere“ italienische und französische Anleihen zu meiden und dafür das „gefährliche“ Gold und Silber zu kaufen.
Die beiden Edelmetalle genießen unter den Anlegern als Währungen ohne Fehl und Tadel zwar einen hohen Stellenwert, werden von der Politik allerdings als gefährlich gebrandmarkt, weil ihr Preis schwankt. Und so etwas kann und darf man einem armen deutschen Sparer auf keinen Fall zumuten. Also deshalb lieber solide Anleihen.
Wer als Anleger jedoch weiß, dass Gold und Silber in der Finanzgeschichte noch nie ausgefallen sind und immer ihren Wert hatten, während sich der Wert von Staatsanleihen schon oft in Luft aufgelöst hat, der kann mit den Preisschwankungen von Gold und Silber vermutlich viel besser leben, als mit den angeblich so ausfallsicheren Staatsanleihen.