Nur wenig ist ähnlich unangenehm wie die Konsequenzen aus den eigenen Fehlern. Jeder kennt sie zur Genüge und weiß, dass der Schmerz nochmals unangenehmer ist als jener, der bei nicht von uns selbst verursachten Konsequenzen zu erleiden ist. Die Scham, die die meisten von uns dabei verspüren, ist ein weiteres Moment, das die eigenen Fehler so unangenehm und die Konsequenzen so schmerzhaft macht.
Glücklich jene Zeitgenossen, die von derartiger Selbstreflexion und Selbstkritik nicht betroffen sind. Sie können frei von jeglichen Schmerzen und Schuldgefühlen so tun, als habe die aktuelle Situation mit den Fehlentscheidungen der Vergangenheit rein gar nichts zu tun.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat diese Fähigkeit offensichtlich, denn er bringt in diesen Tagen ein gigantisches Hilfspaket für die deutsche Industrie auf den Weg und vergisst dabei vollkommen, dass die Ursachen für die aktuelle Misere hausgemacht sind.
Erst alles abschalten und dann den Strom rationieren
Der Strom ist in Deutschland zu teuer und er ist teuer, weil er an vielen Stellen knapp ist. Diese Knappheit hätte der Wirtschaftsminister mit etwas mehr Weitblick und etwas weniger ideologischer Verblendung jedoch voraussehen können. Stattdessen wurden die letzten drei deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet und vom Netz genommen, obwohl man weiß, dass der Stromverbrauch in den kommenden Jahren stark steigen wird.
Aber das hat den grünen Kinderbuchautor nicht daran gehindert, rund zehn Prozent der deutschen Stromproduktion vom Markt zu nehmen und die Bevölkerung anschließend zum Einbau von Wärmepumpen in ihren Häusern zu verdonnern. In einem Märchen mag eine Wärmepumpe manchmal auch mit Himbeersaft laufen. Im realen Leben ist dieser Fall eher selten.
Doch das ficht einen echten Klimaideologen nicht an. Deshalb wird die deutsche Stromproduktion mit dem Kohleausstieg nochmals verringert. Er soll bis 2038 realisiert sein und nimmt dann nach der Kernenergie eine weitere preiswerte und vor allem grundlastfähige Form der Stromerzeugung vom deutschen Netz. Die Folgen werden die Verbraucher gewiss schon bald zu spüren bekommen.