Die Debatte um die Flüchtlinge und die illegale Migration wird bisweilen sehr emotional geführt. Unterschiedliche Meinungen treffen an dieser Stelle mit aller Härte auf einander. Nicht übersehen werden dürfen dabei jedoch die Fakten. Sie nicht zur Kenntnis nehmen oder sie gar leugnen zu wollen, wird auf Dauer weder dem Problem noch den Menschen gerecht werden.
Wenden wir uns deshalb einmal einigen Fakten zu, auch wenn sie im ersten Moment nicht gerade angenehm sind. Eine dieser Wahrheiten ist, dass das Flüchtlingsproblem wieder zurück ist und gerade an den Außengrenzen mit aller Macht an die Türen der EU klopft.
Ihren Höhepunkt erreichte die Flüchtlingswelle bislang im Jahr 2016. Anschließend gingen die Zahlen zurück. Doch inzwischen steigen sie wieder massiv an. So zählte die in der Europäischen Union für diese Frage zuständige Organisation Frontex im Jahr 2022 sogenannte irreguläre Einreisen in insgesamt 330.000 Fällen. In diesem Jahr könnte sich die Zahl der erfassten irregulären Ankünfte nochmals erhöhen.
Brennpunkt Mittelmeer
Zu befürchten ist dies, weil sich insbesondere die Zahl der Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa drängen stark zugenommen hat. So berichtet Frontex, dass sich die Zahl der erfassten irregulären Ankünfte, die über die Mittelmeerroute nach Italien kommen, in diesem Jahr glatt verdreifacht hat.
Allein in den ersten sieben Monaten des Jahres kamen 60.000 Zuwanderer auf diesem Weg in Italien an. Sie entstiegen dabei nur zu einem sehr kleinen Teil den Rettungsschiffen der im Mittelmeer aktiven Hilfsorganisationen. Der größte Teil wurde von den Schlepperbooten der Flüchtlingsmafia angelandet.
Die gewählte Route hat sich dabei geändert. Denn seit Libyen Zahlungen der EU dafür erhält, seine Küsten besser zu schützen und auf hoher See angetroffene Boote wieder in die eigenen Häfen zurückbringt, verlagert sich das Geschäft der Schlepper zunehmend nach Tunesien. So hat sich die Zahl der Menschen, die von Tunesien aus kommend in Italien anlanden, in diesem Jahr verzehnfacht.