Deutschlands direkt oder indirekt grün geführte Bundes- und Landesregierungen waren so klug, die letzten Atomkraftwerke vom Netz zu nehmen und die Kühltürme im baden-württembergischen Philippsburg gleich zu sprengen, damit der Weg zurück auf keinen Fall beschritten werden kann. Was mit dem Uran passiert, braucht uns also nicht zu interessieren. Oder etwa doch?
Zwischen den USA und Russland haben die Spannungen zu diesem Thema bereits zum Ende des letzten Jahres deutlich zugenommen. Die USA wollen von Uranimporten aus Russland unabhängig werden und die russische Seite hat ihren amerikanischen Kunden offenbar bereits im Dezember bedeutet, dass es möglicherweise zu einem Exportverbot für russisches Uran nach Amerika kommen könnte, sollten bestimmte Gesetzesvorhaben in den USA umgesetzt werden.
Da das US-Repräsentantenhaus der Vorlage zum Prohibiting Russian Uranium Imports Act bereits zugestimmt hat und Republikaner und Demokraten in dieser Frage zufällig mal einer Meinung sind, erwarten Kenner der US-Politik auch eine Zustimmung des Senats zu diesem zwischen Moskau und Washington umstrittenen Gesetzesvorhaben.
Am Uranmarkt wächst die Furcht vor einem großen Sturm
Gleichzeitig plant die US-Politik, die Förderung von Uran in den USA für die Unternehmen wieder lukrativ zu machen. Schon allein der Wille, Schritte in diese Richtung zu unternehmen, hat im vergangenen Jahr dazu geführt, dass die Aktien von kleineren Uranentwicklern mit Projekten in den USA sprunghaft gestiegen sind.
Sollte es nun tatsächlich zu einer Eskalation der Spannungen kommen, könnte der äußerst enge Spotmarkt für Uran sehr schnell außer Kontrolle geraten, denn kein anderes Land ist in der Lage, kurzfristig einen Ausfall der Uranlieferungen aus Russland zu kompensieren.
Die niedrigen Uranpreise der letzten zehn bis 15 Jahre haben zudem dazu geführt, dass die Exploration neuer Liegenschaften überall auf der Welt sträflich vernachlässigt wurde. Neue Projekte kurzfristig in Produktion zu bringen, wird damit kaum einem Unternehmen möglich sein.
Damit ist ein anhaltender Druck auf die Uranpreise so gut wie sicher und die Investoren haben gute Gründe, davon auszugehen, dass die Rallye im Uransektor, die viele Privatanleger noch gar nicht mitbekommen haben, ihre Fortsetzung finden wird, weil der Uranmarkt über viele Jahre hinweg ein von den Verkäufern dominierter Markt bleiben wird.