Sind Sie bei dieser gewagten Wette auch dabei?

Die Entwicklung der Konsumenten- und Produzentenpreise in den USA war im Januar für die meisten Anleger eine Enttäuschung, denn statt des erhofften starken weiteren Rückgangs der Zahlen wurden Inflationswerte gemeldet, die deutlich über den Erwartungen der Marktteilnehmer lagen.

Die enttäuschten Erwartungen mündeten anschließend nicht nur in tieferen Kursen an den Aktienmärkten. Umgehend revidierten auch die beiden US-Banken Bank of America und Goldman Sachs ihre Prognosen für das laufende Jahr. Hatten sie vor der Veröffentlichung der Zahlen für den Januar für 2023 nur noch mit zwei weiteren Zinserhöhungen der FED gerechnet, werden nun drei Erhöhungen erwartet.

Auch der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers gibt sich wenig optimistisch. Er erklärte, dass die US-Notenbank zwar versucht habe, die Inflation abzubremsen, doch bislang hätten die Maßnahmen noch keine große Wirkung gezeigt. „Das Risiko ist, dass wir sehr, sehr stark auf die Bremse treten müssen.“

Selten hat der Aktienmarkt so stark gegen die FED gewettet wie aktuell

In die gleiche Richtung wiesen Statements, die von verschiedenen Zentralbankern gemacht wurden. Auch sie deuten an, dass die US-Notenbank möglicherweise ihr Tempo beim Kampf gegen die Infektion noch einmal verschärfen muss. Vor diesem Hintergrund war es nicht verwunderlich, dass die US-Aktienmärkte in der vergangenen Woche wieder den Rückwärtsgang einlegten.

Über dem US-Aktienmarkt wie auch den weltweiten Aktienmärkten türmen sich nun dunkle Wolken auf. Sie sind nicht alleine der Konjunktur und den neu aufkommenden Zinssorgen zu verdanken. Ein großer Teil des Drucks ist selbstverschuldet, denn selten in seiner Geschichte hat sich der Aktienmarkt so klar und auch so massiv gegen die Notenbank positioniert.

Ihre Vertreter haben zwar immer wieder gewarnt, doch der Markt gefiel sich darin, nur das zu hören, was er hören wollte. Anschließend wurde begeistert gekauft. Die Kurse sind dadurch wieder kräftig angestiegen und auch der deutsche DAX ist nicht mehr allzu weit von seinem Allzeithoch entfernt.

Dieses könnte durchaus noch erreicht werden, denn Allzeithochs pflegen auf die Kurse wie starke Magnete zu wirken. Dennoch schützt das nicht vor einem bösen Erwachen, denn wer bei diesem Umfeld zu diesen hohen Kursen kauft, geht eine Wette ein, die durchaus als riskant einzustufen ist.