Börsennotierte Fonds, die sogenannten ETFs, in die man auch als Kleinanleger bequem mit einem monatlichen Sparplan investieren kann und Hedgefonds, die oftmals größere Anlagesummen erfordern und daher nur einem kleineren Publikum zur Verfügung stehen, sind zwei grundverschiedene Anlageformen.
Sie richten sich nicht nur an unterschiedliche Investoren und Anlegertypen, sondern sind auch von ihrer Struktur her grundverschieden. Der ETF ist in der Regel in der Wahl seiner Anlagemöglichkeiten beschränkt. So kann ein ETF auf den DAX lediglich die im deutschen Leitindex nachgebildeten Aktien kaufen.
Diese Einschränkung bedeutet einen Vorteil, wenn man als Anleger eine Lösung sucht, die sich ausschließlich auf Kapitalanlagen in Deutschland konzentriert. Die Begrenzung auf den DAX stellt allerdings eine starke Einschränkung dar, wenn die deutsche Wirtschaft schwächelt und ein Anleger lieber auf ausländische Aktien oder kleinere Unternehmen in Deutschland ausweichen möchte.
In den letzten zehn Jahren waren viele ETFs im Vergleich zu Hedgefonds die besseren Anlagen
Im Gegensatz zu einem ETF, dessen Anlagespektrum in der Regel durch seine Satzung beschränkt oder sogar sehr beschränkt ist, kann ein Hedgefonds nicht nur an verschiedenen Märkten handeln, sondern an diesen auch mit unterschiedlichen Strategien agieren. Diese Flexibilität stellt einen großen Vorteil dar.
Sie setzt aber voraus, das dass Management des Hedgefonds erkennt, welches Investment und welche Strategie gerade zu bevorzugen sind. Hier können Fonds sehr leicht falsche Entscheidungen treffen und am Ende eine Rendite erzielen, die geringer ist, als beispielsweise die eines ETFs, der lediglich einen klassischen Aktienindex nachbildet.
Genau diese Situation war in der vergangenen Dekade gegeben. Geflutet mit dem vielen Geld der Notenbanken stiegen die Aktienmärkte allen Gefahren zum Trotz ohne nennenswerte Unterbrechungen an. Als Kritik gegen Hedgefonds und auch gegen gemanagte Investmentfonds wurde deshalb immer wieder ins Feld geführt, dass diese den breiten Markt und damit einen kostengünstigen EFT nicht geschlagen hätten. Mit Blick auf die letzten 15 Jahre ist diese Kritik zutreffend.
Dieses Wissen hilft einem Anleger heute allerdings nicht unbedingt weiter, denn wer heute aufgerufen ist, eine Anlageentscheidung für die nächsten 15 Jahre treffen muss, der sollte nicht einfach davon ausgehen, dass diese genauso werden wie die vergangenen 15 Jahre. Gerade wenn sich die Finanzmärkte ganz anders entwickeln sollten als in der unmittelbaren Vergangenheit, könnten die Hedgefonds bei einem Rückblick im Jahr 2038 wieder wesentlich besser abschneiden als in den letzten 15 Jahren.