Während die Inflationsraten in vielen europäischen Staaten deutlich zurückgegangen sind, liegt die Teuerung in anderen Ländern immer noch auf einem ausgesprochen hohen Niveau. Deutschland ist an dieser Stelle zu nennen aber auch Schweden, denn die Skandinavier sind derzeit mit einer Inflationsrate konfrontiert, die immer noch bei hohen 8,2 Prozent liegt.
Dass sich die schwedische Teuerung auch im letzten Monat nicht nennenswert abgeschwächt hat, führt eine Analyse der Danske Bank auf eine recht skurrile Ursache zurück: ein Konzert der US-Sängerin Beyoncé. Sie startete ihre neue Welttournee im Mai in der schwedischen Hauptstadt Stockholm.
Es war die erste Konzertreise der Sängerin seit sieben Jahren. Entsprechend hoch war die Nachfrage ihrer Fans nach den Tickets. Aus der ganzen Welt reisten sie an und in Stockholm gingen die Hotelpreise durch die Decke. Auch die Restaurantbesitzer nutzten die Gelegenheit, um höhere Preise zu verlangen.
ABBA als inflationärer SuperGAU
Gierflation nennen die Ökonomen ein solches Phänomen. Weil viele Menschen ein Produkt oder eine Dienstleistung unbedingt haben möchten und bereit sind, auch deutlich höhere Preise für seinen Erwerb zu bezahlen, steigen die Preise. Michael Grahn, der Chefökonom der Danske Bank in Schweden nimmt an, dass die Beyoncé eine Verteuerung der schwedischen Preise von 0,2 Prozentpunkten verursacht hat.
Er gibt allerdings zu, dass die Erhöhung der Inflationsrate im Mai überraschend war und der Anstieg für ein einzelnes Ereignis sehr hoch ausgefallen ist. Sollte der Ökonom mit seiner Analyse richtig liegen, droht den Schweden schon bald der nächste Preisschock, denn in Kürze wird Bruce Springsteen ins Land kommen.
Der US-Sänger wird Göteborg besuchen und sich insgesamt für drei Tage in Schweden aufhalten. Ob mit dem Konzertbesuch von Beyoncé tatsächlich die wahre Ursache für die anhaltend hohe Inflation in Schweden benannt wurde, sei einmal dahingestellt. Es dürfte jedoch allen klar sein, dass die Situation völlig außer Kontrolle geraten wird, sollte auch ABBA live und nicht nur als Avatar auf die Bühne zurückkehren.