Robert Habeck und Peter Altmaier fahren 200 Millionen Euro Steuergeld mit Ansage vor die Wand

Oberleitungen kennen Sie vermutlich von der Bahn. Wenn Sie zwischen Frankfurt und Darmstadt leben oder dort immer wieder über die A5 fahren, dürften Ihnen allerdings auch die Oberleitungsmasten auf der Autobahn aufgefallen sein. 500 große Masten sind dort über eine Länge von 17 Kilometer errichtet worden.

An ihnen hängen Stromleitungen, aus denen umgebaute Lastwagen, die ähnlich wie Loks mit einem Stromabnehmer ausgestattet sind, elektrischen Strom für die Weiterfahrt tanken können. Das Projekt wurde vom Bundeswirtschaftsministerium noch unter der Leitung von Peter Altmaier (CDU) initiiert und anschließend unter Robert Habeck (Grüne) weitergeführt.

Gekostet hat die Aktion bereits jetzt schon 200 Millionen Euro, die selbstverständlich der Steuerzahler – wer sonst – zu bezahlen hat. Aber bei diesen 200 Millionen Euro wird es nicht bleiben, denn das Projekt ist zwar gescheitert, aber mit den Masten und Stromleitungen muss nun irgendetwas geschehen. Bleiben die Masten stehen, fallen pro Jahr 400.000 Euro für die Wartung und Instandhaltung an. Baut man die Masten wieder ab, wird der Steuerzahler mit einem zweistelligen Millionenbetrag erneut zur Kasse gebeten.

Das Klima muss offenbar gerettet werden, egal um welchen Preis

An warnenden Stimmen, auch solchen, die man ernst nehmen sollte, hat es im Vorfeld nicht gemangelt. So warnte beispielsweise der Daimler-Truck-Chef, Martin Daum, schon vor Monaten: „Oberleitungen bräuchten eine flächendeckende europaweite Infrastruktur über abertausende Kilometer. Diese Technologie ist praktisch nicht realisierbar.“

Am 1. Januar 2023 betrug die Länge des deutschen Autobahnnetzes rund 13.200 Kilometer. Für das „Tanken“ der Elektro-LKWs geeignet sind nun stolze 17 Kilometer. Das sind gerade einmal etwas mehr als ein Promille (0,1288%) des gesamten deutschen Straßennetzes.

Geht man davon aus, dass die LKWs auf diesem Teilstück der A5 nur mit einer relativ langsamen Geschwindigkeit von lediglich 80 Kilometer pro Stunde vorankommen, so wird der verstromte Abschnitt in lediglich 13 Minuten durchfahren. Vollständig gefüllt werden die Batterien der Fahrzeuge somit nur, wenn Stau ist. Bei normal fließendem Verkehr ist vielmehr davon auszugehen, dass die aufgenommene und der Batterie wieder zugeführte Strommenge vergleichsweise gering ausfällt.

200 Millionen Euro für zehn Lastwagen

Derartige Berechnungen, die beileibe kein Hexenwerk sind, werden auch Deutschlands Spediteure angestellt haben. Sie kamen überwiegend zu dem Entschluss, dass diese neue Technik nichts für sie ist. Denn einen LKW umzubauen, damit dieser den grünen Service nutzen kann, kostet pro Fahrzeug 1,5 Millionen Euro. Am Ende nutzen gerade einmal zehn Lastwagen die für 200 Millionen Euro installierten Oberleitungen.

Hätte man mit diesem Geld eine Bahnstrecke elektrifiziert, wäre das Geld des leidgeprüften Steuerzahlers vermutlich wesentlich sinnvoller angelegt worden. Aber soviel Pragmatismus und Weitsicht darf man von Deutschlands Politikern und Beamten offensichtlich nicht mehr erwarten. Früher galt einmal der Primat der Vernunft. Heute haben anscheinend Klima und Ideologie parteiübergreifend immer Vorrang.