Aufgrund der instabilen Situation im Land kommt es in Libyen immer wieder zu zum Teil massiven Beeinträchtigungen der Ölproduktion. Aktuell bereitet die Schließung des größten Ölfeldes des Landes Sorgen. Lokale Proteste der Beschäftigten für bessere Lebensbedingungen sorgen seit Mitte letzter Woche dafür, dass das Sharara-Feld derzeit kein Öl mehr produziert.
Vor der Schließung lag die Tagesproduktion des Feldes bei 270.000 Barrel. Ebenfalls geschlossen ist ein benachbartes kleineres Ölfeld, das vor der Schließung auf eine Tagesproduktion von 65.000 Barrel kam. Die staatliche libysche Ölgesellschaft NOC hat bereits die Ausrufung von „force majeure“ angekündigt, um drohenden Lieferausfällen vorzubeugen.
Derartige Vorkommnisse sind in Libyen keine Seltenheit. Schon im Juli 2023 war das Sharara-Ölfeld zusammen mit einigen anderen kleineren Ölfeldern kurzzeitig nicht in Produktion. Die Produktion fiel dadurch jedoch nur leicht auf 1,1 Millionen Barrel pro Tag zurück.
Auf die Tankstellenpreise haben die Schließungen keine Auswirkungen
Wesentlich bedeutende Ausfälle gab es jedoch im Sommer 2022, als die libysche Ölproduktion massiv betroffen war und die Ölförderung des Landes auf nur noch 700.000 Barrel pro Tag zurückging. Für eine vergleichbar lange Unterbrechung gibt es momentan allerdings noch keine Hinweise.
Am Ölmarkt wird deshalb gehofft, dass die Ölförderung erneut nur für kurze Zeit beeinträchtigt wird. Da der Markt momentan ausreichend mit Öl versorgt ist, dürfte ein nur kurzzeitiger Ausfall kaum größere Auswirkungen auf den Ölpreis haben.
Die Proteste in Libyen werfen damit ein bezeichnendes Licht auf die Argumentation der Ampelregierung in Deutschland. Denn ihre Vertreter behaupten immer wieder, dass die hohen Tankstellenpreise durch die stark gestiegenen Energiepreise verursacht würden. Dabei wären in erster Linie Steuern und CO2-Abgaben als die wahren Preistreiber zu benennen.