Nun stehen auch in Amerika die Zeichen auf Rezession

Wie erwartet hat die US-Notenbank am vergangenen Mittwoch ihre Zinssätze gesenkt. Es gab mit der Rücknahme des Zinsniveaus um 0,5 Prozentpunkte sogar den großen Zinsschritt, den die Mehrheit der Marktteilnehmer kurz vor der FED-Sitzung erwartet hatte. Doch eine Partystimmung wollte anschließend nicht aufkommen, weder an den Aktienmärkten noch bei den Edelmetallen.

Der Mittwoch selbst war ein sehr ungewöhnlicher Börsentag, denn offiziell wurde der Zinssatz gesenkt, doch die Zinsen für die am Markt gehandelten Anleihen stiegen. Zwar hatten die Anleger den Zinsschritt bereits erwartet und ihn deshalb in den Tagen zuvor schon vorweggenommen. Dennoch war es ungewöhnlich, zu sehen, dass die FED die Zinsen senkte und der Marktzins gleichzeitig anstieg.

Ungewöhnlich war auch die Entwicklung beim Gold. Vor der FED-Sitzung hatten sich die Notierungen im Bereich von 2.520 US-Dollar bewegt. Nachdem die Entscheidung publiziert worden war, stieg der Goldpreis jedoch steil an. In der Spitze kostete eine Unze Gold an den Futuremärkten 2.599 US-Dollar, was ein neues Allzeithoch darstellte. Lange Bestand hatten die hohen Kurse jedoch nicht, denn bis zum Abend kamen die Notierungen wieder deutlich zurück.

Der US-Konsument ist am Ende seiner Möglichkeiten angekommen

Die wilden Marktreaktionen lassen erkennen, dass dem Markt eine klare Richtung, die langfristig Halt und Orientierung gibt, momentan fehlt. Gleichzeitig steigen im Nahen Osten die geopolitischen Spannungen und nach dem Krieg in Gaza droht nun auch ein Waffengang im Süden des Libanons.

Wirtschaftlich stehen die Zeichen der Zeit nun auch in den USA auf Rezession. Die Sparquoten sind auf den niedrigsten Stand der letzten Jahre gesunken. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Masse der amerikanischen Konsumenten ihre Ersparnisse weitgehend aufgebraucht hat und nun nur noch von Gehaltscheck zu Gehaltscheck lebt. Für eine Wirtschaft, die wie die US-Wirtschaft zu 70% von den Ausgaben der Verbraucher abhängt, sind das keine guten Aussichten.

Anders hingegen stellt sich die Situation bei den Edelmetallen dar, denn für Gold und Silber war ein derart schwieriges Umfeld in der Vergangenheit immer eine sehr gute Ausgangslage. Gold und Silber stiegen, wenn die Zinsen sanken und die wirtschaftliche Unsicherheit die Menschen zu den bleibenden Werten greifen ließ. Die Chancen stehen gut, dass wir dieses Verhalten auch jetzt wieder sehen werden.