Das neue Jahr 2024 beginnt für viele Menschen in unserem Land so, wie das alte geendet hat: mit einem fortgesetzten Kampf um das eigene Überleben. Für die meisten ist es „nur“ ein Kampf um das wirtschaftliche Überleben. Doch auch dieser ist schwierig und gefährlich genug.
So zittern beispielsweise weitere 1.000 Mitarbeiter des Baugiganten Liebherr aus dem schwäbischen Biberach inzwischen um ihre Arbeitsplätze. Für sie hat das Unternehmen für neun Monate bis zum September 2024 Kurzarbeit beantragt. Schuld daran ist die Krise auf dem Bau.
Wobei Liebherr strenggenommen nicht auf dem Bau selbst sein Geld verdient, sondern mit der Herstellung von Baggern, Kränen und anderen schweren Baumaschinen, die auf dem Bau tagtäglich benötigt werden. Doch die Krise der Baubranche erfasst nun nicht nur die Goldsucher, sondern auch die Schaufellieferanten.
Vom Boom in die Krise: Die Auftragslage am Bau hat sich dramatisch verschlechtert
Liebherr zählt mit seinen Produktionsstandorten in Indien und Spanien weltweit zu den größten Herstellern von Turmdrehkränen. Sie werden in den eigenen Werken sowohl entwickelt wie auch gefertigt. Am Standort Biberach verdienen 1.630 Mitarbeiter dadurch ihr Geld. 1.000 von ihnen sind vom Antrag auf Kurzarbeit betroffen.
Sie sind nicht die ersten, denn zuvor hatte Liebherr bereits 1.350 Mitarbeiter am Standort Ochsenhausen in Baden-Württemberg zur Kurzarbeit angemeldet. Sie ist zunächst bis zum 31. März 2024 vorgesehen. Die verschiedene Länge der Kurzarbeit ist dem unterschiedlichen Auslastungsgrad der einzelnen Werke geschuldet.
Den betroffenen Mitarbeitern ist zu wünschen, dass sie schnell wieder im normalen Umfang arbeiten können. Doch die Gefahr ist groß, dass dies nur ein frommer Wunsch bleiben wird, denn die deutsche Baubranche steckt in einer tiefen Krise. Bei den Aufträgen herrscht Flaute, weil die Zinsen so hoch sind, während gleichzeitig die Kosten für Energie und Rohstoffe steigen.
In einem derart unfreundlichen Umfeld kann kaum ein Unternehmen wirklich gut gedeihen. Das gerade begonnene Jahr 2024 könnte deshalb leicht noch weitere unangenehme Nachrichten dieser Art für uns bereithalten.
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