Die bekannte Versicherung des früheren Arbeits- und Sozialministers Norbert Blüm „Die Rente ist sicher!“ klingt heute für viele so wie: „Die Impfung hat keine Nebenwirkungen und schützt sicher vor einer Ansteckung“. Viele hören die Worte, doch der Glaube an ihre Richtigkeit, der fehlt inzwischen.
Zur Sicherung der Rentenzahlungen der Zukunft hat sich die Ampelkoalition ein neues Konzept einfallen lassen. Es kommt wie bekannt daher. Also mit viel warmen Worten, reichlich Optimismus und gewürzt mit einer gehörigen Prise grüner Ideologie. Aber der Reihe nach:
Vorgestellt haben das Maßnahmenpaket mit dem Namen „Rentenpaket II“ Anfang März Arbeitsminister Hubertus Heil und Finanzminister Christian Lindner. Das Ziel der Bundesregierung ist es, die Rente abzusichern. Dazu sollen in den kommenden Jahren Steuergelder an der Börse angelegt werden. Geplant ist, dass bis Mitte des nächsten Jahrzehnts ein Kapitalstock von 200 Milliarden Euro gebildet wird.
Solide finanziert über neue Schulden
Finanziert werden soll das Ganze, wie man das von einer ausgewogenen Finanzpolitik so kennt, durch neue Schulden. Die erste Tranche von zwölf Milliarde Euro soll bereits in 2024 fließen. Der eine oder andere wird an dieser Stelle sofort fragen, warum der Schritt, an die Börse zu gehen und dort das Geld der zukünftigen Rentner für sich arbeiten zu lassen, erst jetzt erfolgt? Schließlich waren die 2010er Jahre am Aktienmarkt ein sehr gutes Jahrzehnt.
Aber besser spät als nie. Allerdings wäre die Ampel nicht Ampel käme die Regierung nicht gleich wieder besserwisserisch mit der grünen Verbots- und Vorschriftenkeule um die Ecke. So dürfen die zukünftigen Manager des Geldes nicht einfach jene Aktien erwerben, die ihnen gerade als besonders aussichtsreich erscheinen, sondern sie sollen die Auswahl anhand von Klima- und Umweltgesichtspunkten vornehmen.
Dieser Versuch ist schon in den letzten Jahren unternommen worden und er hat sich in den meisten Fällen als ein Weg in die Sackgasse erwiesen. In Großbritannien und in den USA als den führenden Finanznationen des Westens kehrt man sich von diesem Prinzip deshalb gerade wieder ab.
Rendite oder Klima? Das ist die entscheidende Frage!
Ein Blick auf Cameco zeigt warum. Sie kennen Cameco nicht? Es ist der zweitgrößte Uranproduzent. Die Firma sitzt in Kanada und hat unter allen Uranproduzenten den höchsten Börsenwert. An dieser Stelle werden Sie, wenn Sie es nicht selbst tun, die Grünen sicher schon Zeter und Mordio schreien hören, denn schließlich wissen wir alle, dass die Kernkraft abgeschafft gehört.
Die Börse hat das in den vergangenen fünf Jahren nicht interessiert, denn zwischen Ende 2018 und heute hat sich der Cameco-Kurs um 400 Prozent verbessert. Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat im gleichen Zeitraum gerade mal eine Gesamtrendite – nicht jährliche Rendite – von 18 Prozent erwirtschaftet.
Das schafft man inzwischen auch wieder mit einem Geldmarktfonds. Allerdings bei deutlich weniger Risiko. Und die Rente soll doch auch in Ampel-Deutschland weiterhin sicher sein. Oder etwa nicht?