Womit wir rechnen müssen: Krieg und Streben nach Macht gefährdet die Währung!

Wir Deutschen können ein Lied davon singen, denn zwei große Kriege führten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu Hyperinflation und Währungsreformen. An ihrem Ende hatte die breite Masse vieles, wenn nicht gar alles verloren. Eine die Regel bestätigende Ausnahme stellt Deutschland mit diesen Erfahrungen nicht dar, schon eher die traurige Regel, denn diese ist bereits im 6. Jahrhundert vor Christus zu finden.

Eines der frühesten Beispiele eines aus politischer Machtgier resultierenden Münzmassakers ist das Athen des antiken Griechenlands. Im Peloponnesischen Krieg kämpfte Athen zwischen 431 und 404 vor Christus mit Sparta um die Vorherrschaft. Zu Beginn des Krieges verfügte die Stadt gestützt auf die riesigen Silberreserven aus den Laurion-Minen über eine starke finanzielle Position.

Drei Jahrzehnte Krieg zehrten die Reserven aber schnell auf und in seinem verzweifelten Versuch, die Militärausgaben aufrechtzuerhalten, gingen die Athener dazu über, ihre Münzen beständig zu entwerten, sodass am Ende des Krieges die einstigen Silbermünzen nur noch versilbert waren und der reine Silbergehalt nur noch einen Bruchteil des Silbergehalts der Vorkriegsmünzen darstellte.

Rom folgte dem Beispiel Athens in einem noch größeren Maßstab

Die Entwicklung des Römischen Reichs war eine Spiegelung der Geschehnisse im alten Griechenland. Wieder wurde die Währung, der römische Denar, der einst das Symbol der römischen Wirtschaftsmacht dargestellt hatte, vollkommen entwertet. Sein Silbergehalt sank im Lauf der Zeit von 99 auf nur noch fünf Prozent.

Verantwortlich dafür war neben dem unersättlichen Streben nach mehr Macht die Brot-und-Spiele-Politik, die eingeführt wurde, um die Massen bei Laune zu halten, während gleichzeitig das wirtschaftliche Fundament des Imperiums immer weiter erodierte.

Im späten Mittelalter und in der Neuzeit wurden ähnliche Erfahrungen gemacht. Das spanische Weltreich war getrieben von seinem Drang nach mehr Gold und Silber. Aus Mexiko und Peru stachen beständig Schiffe in See, um Gold und Silber auf die iberische Halbinsel zu bringen. Trotzdem war das Geld immer knapp und die Inflation lief aus dem Ruder.

Die Druckerpresse ersetzt die Münzentwertung

Engländer, Franzosen und Portugiesen lebten später in Afrika und Asien diesen Drang nach Macht und Edelmetallen aus. Wieder ging es neben der Beherrschung anderer Völker vor allem um die Gewinnung von Gold und Silber. England ging dabei einen neuen Weg, denn es kombinierte seinen Kolonialismus mit einem neuartigen Finanzsystem. Gold und Silber wurden beschafft und in den Tresoren aufbewahrt, während als Ersatz innerhalb der Bevölkerung Papiergeld zirkulierte.

Dieses Modell, das an frühere europäische Experimente wie die französischen „Rentes“ und spanischen „Juros“ erinnerte, ermöglichte eine größere finanzielle Flexibilität, schuf aber auch die Voraussetzungen für künftige Geldmanipulationen. Bis heute hat sich dieses System nicht wesentlich verändert.

Der entscheidende Unterschied zu früheren Zeiten ist, dass es heute nicht mehr primär um Gold und Silber geht, weil das Fiat-Money-Geld vordergründig an seine Stelle getreten ist. Doch auch das moderne Fiat-Geld leidet an der altbekannten Schwindsucht und es entwertet sich immer schneller, je weiter das Fundament erodiert.

Früher schützten sich die Menschen, indem sie das echte Gold und Silber behielten und das minderwertige Geld möglichst schnell weiterreichten. Heute ist es genauso, denn wer klug ist, der tauscht das Papiergeld in echtes Geld, bevor das Papiergeld zu seinem inneren Wert zurückkehrt. Da allerdings nicht alle die Zeichen der Zeit beizeiten erkennen und ihre Ersparnisse sichern, führte jede Finanzmanipulation unweigerlich dazu, dass die Fundamente des gesellschaftlichen Zusammenlebens massiv erschüttert wurden.