wer daran interessiert ist, möglichst wenig Mikroplastik in den eigenen Körper aufzunehmen, der sollte beim Essen vor allem auf die Verpackung achten, denn schon länger ist bekannt, dass in zahlreichen Lebensmitteln Mikroplastik enthalten ist. Die Bandbreite reicht hier von Gemüse, Salz und Honig bis hin zu Getränken wie Bier, Wasser und Kuhmilch.
Beim Verzehr von Fischen gestaltet sich die Lage nach den derzeitigen Kenntnissen noch günstig, denn das von den Fischen aufgenommene Mikroplastik sammelt sich vor allem in jenen Körperteilen des Fisches, die von uns Menschen nicht verzehrt werden. Dennoch ist unsere Nahrung alles andere als frei von Mikroplastik.
Selbst in Glasflaschen konnte in Laborversuchen Mikroplastik nachgewiesen werden. Es stammt möglicherweise aus dem Deckel. Wer jedoch seine Getränke aus Plastikflaschen trinkt, nimmt einen deutlich höheren Mikroplastikanteil in sich auf. Das Gleiche gilt für Babynahrung, die aus kleinen Plastikflaschen serviert wird.
Essen Sie auch zwei Plastiktüten pro Jahr?
Wissenschaftler der Universität Portsmouth in England wiesen kürzlich nach, dass selbst bei einer Mahlzeit, die aus unverpackten Lebensmitteln zubereitet wurde, bis zu 55.000 Plastikteilchen aufgenommen werden. Lagerten die Speisen zuvor in einer Kunststoffverpackung, erhöht sich dieser Anteil auf 230.000 Teilchen. Wer jeden Tag eine solche Mahlzeit zu sich nimmt, isst pro Jahr zehn Gramm Plastik oder anders ausgedrückt zwei Plastiktüten.
Für die Tierwelt ist der im Meer schwimmende Plastikmüll gefährlich, weil er mit Nahrung verwechselt wird und am Ende die Mägen verstopft. Bei uns Menschen ist die Gefahr eher eine andere. Tests mit Labormäusen zeigten beispielsweise eine Veränderung der Darmbakterien und des Stoffwechsels der Leber, nachdem der Nahrung der Tiere Mikroplastik beigemischt wurde.
Ob diese Erkenntnisse auch auf den Menschen zu übertragen sind, muss noch abschließend geklärt werden. Überraschend wäre das nicht, denn warum sollen nur Mäuse und Ratten unter dem Mikroplastik leiden, wir Menschen aber nicht?
Auch wenn der abschließende Beweis einer Schädigung auch des Menschen noch nicht erbracht wurde, so ist dennoch Vorsicht angebracht, denn sind die Organe erst einmal geschädigt, ist es vermutlich schon zu spät.