In den letzten Wochen hat der Kupferpreis wieder angezogen. Diese Entwicklung könnte im weiteren Verlauf des Frühjahrs ihre Fortsetzung finden, denn es beginnt nicht nur die saisonal gute Zeit des Jahres für das Kupfer. Unterstützung erhält das Metall auch durch die gestiegene Bautätigkeit in China und die Schwäche des US-Dollars.
In den letzten 15 Jahren tendierte der Kupferpreis in den Monaten Februar und März eher zur Schwäche. Ab April setzte dann eine höhere Nachfrage ein. Sie führte zu steigenden Preisen, die bis in den Sommer hinein anhielten. Zwar ist die Entwicklung in der Vergangenheit keine Gewähr dafür, dass die Zukunft genauso verlaufen wird, doch dürfte der saisonale Rückwind dem Kupferpreis auch in diesem Jahr tendenziell eher helfen als schaden.
Ein weiterer Grund, der für steigende Kupferpreise spricht, ist der US-Dollar. Kupfer wird wie alle anderen Rohstoffe weltweit in US-Dollar gehandelt. Fällt der Wert der amerikanischen Währung, steigen im Gegenzug oft die Rohstoffpreise, weil die Produzenten ihre Mindereinnahme ausgleichen wollen und dazu die Produktion zunächst herunterfahren, was die Preise anschließend treibt.
Der Druck auf die Kupferpreise dürfte anhalten
Wer das Verhalten der OPEC seit Jahren verfolgt, dem wird dieser Mechanismus recht bekannt vorkommen. Ähnlich ist die Entwicklung beim Kupfer. Auch hier ist mit weiter steigenden Preisen zu rechnen, sollte die US-Notenbank nach ihrer Sitzung im Mai eine Pause im Zinserhöhungszyklus einlegen.
Seit seinem Tiefststand vom Juli 2022 hat sich der Kupferpreis an der US-Terminbörse COMEX bereits um 38 Prozent erhöht. Dabei hat sich ein stabiler Aufwärtstrend etabliert, der in Kürze weiter fortgesetzt werden könnte. Solange das letzte Verlaufstief bei 3,5510 US-Dollar je Pfund nicht nachhaltig unterschritten wird, ist deshalb damit zu rechnen, dass die Kurse sich an den nächsten Widerstand annähern werden.
Er liegt aktuell im Bereich von 4,5800 US-Dollar. Sollte das Kupfer diesen Weg nehmen, besteht für die Preise ein weiteres Anstiegspotential von über elf Prozent. Steigt der Preis sogar über 4,6000 US-Dollar an, könnte die Rallye nochmals deutlich Fahrt aufnehmen. In diesem Fall sind weitere Preisanstiege bis in den Bereich von 4,8000 US-Dollar möglich. Dies entspräche auf der Basis der aktuellen Preise einem Anstieg von nahezu 17 Prozent.