Der 15. März rückt langsam aber sicher näher und damit die Frage, wie es in Deutschlands Heilberufen und Pflegediensten weitergehen soll. Alle dort tätigen müssen dann geimpft sein. So will es der Bundestag, der das Gesetz mit Mehrheit beschlossen hat. Wer nicht geimpft ist, hat im Gesundheitswesen anschließend nichts mehr zu suchen, verliert seinen Job oder muss als Arzt die Praxis schließen und auch die geimpften Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit entlassen.
Ob das wirklich Sinn macht und ob sich Deutschland einen solchen Verlust an hochqualifiziertem Fachpersonal überhaupt leisten kann, wird von vielen bezweifelt. Nicht nur jenen, die Montags zum Spazieren auf die Straße gehen und sich anhören müssen, dass sie Demokratiefeinde seien und mit Rechtsradikalen sympathisieren.
Über 700 von neuen Impfpflicht im medizinischen Sektor unmittelbar betroffene Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten haben sich in dieser Woche in einem offenen Brief an Andreas Gassen, den Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, gewandt und eindringlich vor einer Einführung der Impfpflicht im medizinischen Sektor gewarnt.
Ein beschämendes Detail, das viel über unser Land aussagt
Organisiert und verfasst wurde das Protestschreiben vom „Freie Ärzte Netzwerk Rhein-Main“. Bei ihm handelt es sich um einen loser Zusammenschluss von Ärzten aus der Rhein-Main-Region. Um die Unterzeichner vor Diskriminierung zu schützen, verzichtet das Netzwerk darauf, die Name der Unterzeichner zu veröffentlichen.
Allein das spricht schon für sich und beschreibt treffend den erbärmlichen Zustand in dem sich unsere Demokratie derzeit befindet. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wird zwar noch offiziell gewahrt, ist aber bereits durch die inoffizielle Diskriminierung und Diffamierung, die anschließend immer dann erfolgt, wenn eine abweichende Position bezogen wird, längst massiv unterwandert.
So wie im Dritten Reich, in der DDR oder auch in Putins Reich muss sich heute jeder sehr genau überlegen, was er wem noch sagt und in der Öffentlichkeit ist noch mehr Vorsicht angebracht.
Ist das wirklich der Staat, in dem wir leben wollen? Leben wollen nicht nur für zwei Wochen, zwei Monate oder zwei Corona-Jahre, sondern vielleicht für die nächsten zwanzig, vierzig oder gar sechzig Jahre?