Im neuen Jahr wird alles besser? Vielleicht. Mit Sicherheit wird aber zunächst einmal einiges teurer, denn die Steuer- und Abgabenschraube wurde weiter angedreht. Gestiegen ist nicht nur die CO2-Abgabe, sondern auch das Netzentgelt. Allein Letzteres wird einem durchschnittlichen deutschen Familienhaushalt in diesem Jahr Mehrausgaben von rund 120 Euro aufbürden.
Diese Zahl nannte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, in der vergangenen Woche in einem Interview mit der Rheinischen Post. Mitte Dezember hatten die vier großen Betreiber der Übertragungsnetze Amprion, Tennet, Transnet und 50Hertz mitgeteilt, dass Netzentgelte in diesem Jahr von 3,12 Cent pro Kilowattstunde auf 6,43 Cent ansteigen werden.
Der Grund für die neuerliche Verteuerung der Stromrechnung ist die Finanznotlage des Bundes. So hatte die Bundesregierung einen ursprünglich zugesagten Zuschuss in Höhe von 5,5 Milliarden Euro vor dem Hintergrund ihrer aktuellen Haushaltskrise zurückgezogen. Das Leben in Deutschland wird also wieder etwas teurer.
Die Zeiten der günstigen Energie sind vorbei
Trösten können sich die Bürger damit, dass wenigstens für die Förderung einer gendergerechten Sprache in China deutsche Steuermittel zur Verfügung stehen. Die Hoffnung, dass die Energie- und Strompreise weiter zurückgehen, sollten wir allerdings schnell aufgeben, denn das ist nicht im Sinn der Ampelregierung.
So warnte Klaus Müller im Interview mit der Rheinischen Post die Bürger, dass die Zeit der billigen Energie vorbei sei. Dies gelte „solange wir noch große Mengen konventionell erzeugter Energie verbrauchen.“ Das suggeriert, dass es mit noch mehr Öko-Flatterstrom billiger werden könnte. Diese Hoffnung ist allerdings unbegründet, solange für jede installierte Solar- und Windanlage ein konventionelles Gaskraftwerk als Reserve bereitgehalten werden muss für den Fall, dass es Nacht wird und der Wind nicht weht.
Die höheren Kosten für die Netzentgelte werden die Versorger vermutlich recht schnell an ihre Kunden weitergeben. Wer Glück hat und vertraglich bei einem Versorger gebunden ist, der seine Preise nicht umgehend anpasst, spart noch etwas Geld. Alle anderen werden sich daran gewöhnen müssen, dass das Preisniveau trotz des jüngsten Rückgangs immer noch deutlich höher ist als vor dem Beginn des Kriegs in der Ukraine und daran werde sich, so Klaus Müller, „so schnell nichts ändern“.