Das Ziel ist bekannt, nicht aber der Weg, auf dem es erreicht werden soll. Zwar versprechen uns grüne Politiker und die Manager der Automobilindustrie, dass die Jahre der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren gezählt sind und in Zukunft nur noch Autos mit Elektromotoren auf unseren Straßen verkehren werden, doch eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass diese Vision auch Wirklichkeit werden kann, ist noch lange nicht erfüllt.
Man weiß aktuell bereits welche Materialien für die neuen Fahrzeuggenerationen benötigt werden, man kennt auch die dazu gehörigen Mengen. Nicht bekannt ist jedoch, wo die ganzen Minen liegen werden, die diese Rohstoffe am Ende des Tages fördern sollen.
Das Grundproblem der Branche ist, dass gleich eine ganze Reihe von Batteriemetallen benötigt wird, deren Versorgung aktuell alles andere als gesichert gelten kann. Kritisch ist nicht allein das Batteriemetall Lithium. Auch die Produktion von Silber und Kupfer reicht nicht aus, um den zukünftigen Bedarf auch nur annähernd decken zu können.
Schon ein flüchtiger Blick auf die Zahlen offenbart, welche Lawine in den letzten beiden Jahren ins Rollen gekommen ist. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 2,5 Millionen Fahrzeuge mit Elektromotoren zugelassen. Das ist zwar ein deutlicher Anstieg gegenüber den Produktionszahlen der Vorjahre, aber immer noch nur eine Kleinigkeit gegenüber dem, was noch folgen soll.
Die Nachfragelawine baut sich langsam auf
Eine Schätzung der Nachrichtenagentur Bloomberg rechnet damit, dass schon im Jahr 2025 weltweit 8,5 Millionen E-Autos vom Band rollen sollen. Bis 2030 soll die Produktion sogar auf 26 Millionen Fahrzeuge und 2040 auf 54 Millionen Fahrzeuge gesteigert werden. Das ist ein Mehrfaches der rund 12 Millionen Elektrofahrzeuge, die aktuell bereits im Einsatz sind.
Werden diese Zahlen auch nur annähernd erreicht, sind bereits im Jahr 2030 weltweit 130 Millionen Elektrofahrzeuge im Einsatz. Das Problem dabei: Schon jetzt, wo die gebauten Stückzahlen noch niedrig sind, gibt es eklatante Lieferengpässe bei den Batteriemetallen Lithium, Nickel, Mangan, Kupfer und Kobalt. Auch das Graphit stellt ein Problem dar. Dabei ist die zukünftige Nachfrage noch gar nicht auf dem Markt angekommen.
Nicht umsonst bat Tesla-Gründer Elon Musk die Bergbauindustrie bereits im Jahr 2020, möglichst schnell neue Nickelminen zu entwickeln. Seitdem sind zwei Jahre vergangen, in denen nicht viel geschah, denn der Bergbau gilt allgemein als nicht klimafreundlich und wird deshalb von den Anlegern gemieden.
Ohne Finanzierungen wird es aber dauerhaft keine Minen geben können. Die Basis für exorbitante Verteuerungen in der Zukunft wird somit gerade gelegt. Es sei denn, es geschieht ein Wunder und es regnet plötzlich Lithium, Kupfer und Nickel vom Himmel, was vermutlich nicht geschehen wird.