Deutschlands Schüler werden immer besser. Diese Aussage lässt sich zumindest aus den besseren Noten der Schüler ableiten. Ob dem tatsächlich so ist, darüber lässt sich trefflich streiten. Fakt ist jedoch, dass die durchschnittliche Abiturnote derzeit je nach Bundesland zwischen 2,1 und 2,4 liegt.
Ältere Jahrgänge werden sich sicher noch daran erinnern, dass ein mit 2,1 abgeschlossenes Abitur ein Spitzenabitur war. Heute ist es nur noch der Durchschnitt. Das bedeutet, dass die heutigen Schüler entweder sehr viel schlauer und cleverer sind als frühere Generationen oder aber gute Noten heute sehr viel leichter und mit viel weniger Aufwand und Wissen zu erhalten sind.
Auch die Lehrer der Zukunft wissen nicht mehr genug. So konnte der Paderborner Professor für Mathematik, Bernhard Krötz, anhand eines Vergleichs der Mathematikkenntnisse von heutigen Lehramtsstudenten des Faches Mathematik für Realschulen zeigen, dass diese zum größten Teil nicht in der Lage wären, die Mathematikaufgaben zu lösen, die im Jahr 1971 zu bewältigen waren, wenn man in Baden-Württemberg die Mittlere Reife erlangen wollte.
Das Leistungsniveau soll weiter abgesenkt werden
Aktuell wollen 14 der 16 Bundesländer die Anforderungen für das Erreichen eines Schulabschlusses noch einmal absenken. Betroffen sind die Abschlüsse für Haupt- und Realschulen, Gesamtschulen, Gymnasien und Berufsschulen. Allein Rheinland-Pfalz will seine Schulabschlüsse nicht weiter aufweichen und in Hessen wird über diese Frage noch nachgedacht.
Begründet werden die Maßnahmen mit der Corona-Pandemie. Dass durch die von der Politik verfügten Schulschließungen viel Unterricht ausgefallen und das Wissensniveau der Schüler beträchtlich abgesenkt wurde, wird niemand bestreiten. Doch ein geschenkter Schulabschluss hilft den betroffenen Schülern nicht weiter.
Wenn diese ihre Abschlusszeugnisse später einer Bewerbungsmappe beifügen, dann werden die angeschriebenen Arbeitgeber mit den vorgelegten Schulabschlüssen zwangsläufig gewisse Kenntnisse und Fähigkeiten verbinden. Wenn diese fehlen, wird es anschließend für beide Seite bitter, sollte es aufgrund von geschönten Schulleistungen und nachgeworfenen Noten zum Abschluss eines Ausbildungsvertrags kommen.