Aktuell wird viel darüber spekuliert, was es bedeutet, wenn die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) nicht nur dazu übergehen, eine eigene Währung zu konzipieren, sondern diese auch mit Gold zu hinterlegen. Technisch wäre das durchaus möglich, denn mit China, Russland und Südafrika sind drei große Goldproduzenten unter den BRICS-Staaten vertreten.
Die offiziellen Goldreserven der BRICS-Staaten belaufen sich aktuell auf 5.453 Tonnen, was beim aktuellen Goldpreis einem Marktwert von etwa 350 Milliarden US-Dollar entspricht. Gemessen am weltweiten Handelsvolumen, das sich auf etwa 28,5 Billionen US-Dollar beläuft, sind die Goldreserven jedoch klein.
Deshalb ist es gut möglich, dass die BRICS-Staaten sich entschließen, zum Beginn des Projekts nur einige wenige ausgewählte Waren und Rohstoffe in der neuen goldgedeckten Währung abrechnen zu lassen. Wenn diese so clever ausgewählt werden, dass sie unbedingt benötigt werden, ist der Erfolg der neuen Währung so gut wie gesichert.
Das Beispiel des Rubels zeigt den Weg
An dieser Stelle muss man sich nur den Kursverlauf des Rubels im letzten Jahr vor Augen führen. Unmittelbar nachdem der Krieg in der Ukraine begonnen hatte und die westlichen Sanktionen erlassen worden waren, brach die russische Währung crashartig ein. Sie erholte sich aber nur wenig später wie ein Phönix aus der Asche, als Russland dazu überging, sich seine Energie- und Rohstoffrechnungen nur noch in Rubel bezahlen zu lassen.
Durch diese Maßnahme explodierte die Nachfrage nach Rubel, während gleichzeitig in Russland selbst durch die Sanktionen die Nachfrage nach den westlichen Währungen zur Bezahlung der eigenen Einkäufe in Westeuropa oder in den USA dramatisch einbrach. Infolge dieses Missverhältnisses zwischen Käufer und Verkäufer mutierte die russische Währung zu einer stärksten Währungen der Welt.
Eine Neuauflage dieser Entwicklung könnte angestoßen werden, wenn die BRICS-Staaten nach der Einführung ihrer neuen Währung dazu übergehen sollten, sich ihre Verkäufe von Öl, Gas und Seltenen Erden nur noch in der neuen goldgedeckten BRICS-Währung bezahlen zu lassen. Da die Seltenen Erden zum Beispiel zu rund 90 Prozent aus China bezogen werden, wäre eine sehr starke Nachfrage seitens der Importeure nach der neuen Währung so sicher wie das Amen in der Kirche.