Der Goldpreis hat in den letzten sechs Monaten eine rasante Berg- und Talfahrt vollzogen. Im März und April scheiterte das Edelmetall zweimal daran, die Hürde bei 2.050 US-Dollar je Feinunze zu überwinden. Anschließend ging es den Sommer über mit Schwung in die Tiefe. Das Tief vom Februar 2023 bei 1.810 US-Dollar wurde angesteuert und von den Verkäufern knapp verfehlt. Seitdem geht es wieder stramm aufwärts.
Also ein wildes Auf und Ab und außer Spesen nichts gewesen? Im erstem Moment und wenn man nur auf dieses Jahr schaut, mag es so scheinen. In der längerfristigen Betrachtung ändert sich jedoch das Bild. Betrachtet man zum Beispiel die Entwicklung des Goldpreises auf monatlicher Basis seit 1978, wodurch die Tagesschwankungen ein wenig ausgeblendet werden, ergibt sich ein anderes Bild, denn in diesem Zeitraum hat der Goldpreis monatlich um 0,52 Prozent zulegen können.
Das ergibt über das Jahr gerechnet eine Rendite von über sechs Prozent und schlägt damit das Sparbuch und viele Anleihen deutlich, während die durchschnittliche Rendite von Aktien, die in diesem Zeitraum bei etwa acht Prozent gelegen hat, nicht erreicht wird.
Eine dauerhafte Investition ist auch beim Gold sinnvoll
Es kann allerdings auch beim Gold ein Phänomen beobachtet werden, das uns von anderen Anlageformen ebenfalls sehr gut bekannt ist. Wer die starken Anstiege beim Gold verpasst, der geht unter Umständen ganz leer aus und macht überhaupt keine positive Rendite.
Beim Gold liegen die monatliche Schwankungsbreiten in 63 Prozent aller Fälle lediglich zwischen minus 2,8 und plus 3,2 Prozent und sind damit vergleichsweise unspektakulär. Zehn Prozent der Schwankungen liegen jedoch zwischen minus 7,0 und plus 7,0 Prozent. Ein Anleger, der diese Schwankungen verpasst, versäumt eine Rendite, die ähnlich groß ist wie das Ergebnis der 63 Prozent aller Monate, in denen der Goldpreis nur zwischen minus 2,8 und plus 3,2 Prozent geschwankt hat.
In diesem Zeitraum nicht investiert zu sein, kostet damit schnell ein Vermögen. Bei anderen stark schwankenden Anlageklassen wie den Aktien oder dem Bitcoin ist es ähnlich. Auch beim S&P500-Aktienindex aus den USA sinkt die Rendite erheblich, wenn die besten zehn Prozent aller Tage verpasst werden.
Als Fazit kann man deshalb aus der Analyse der Kursentwicklungen ziehen, dass wenn sich ein Anleger dazu entscheidet, im Gold investiert zu sein, eine langfristige Investition die beste Vorgehensweise darstellt, denn nur die wenigsten Anleger werden den Goldpreis so gut handeln können, dass sie immer nur dann investiert sind, wenn die Kurse gen Norden ziehen.