Vor kurzer Zeit auf dem Treffen der Notenbankchefs im amerikanischen Jackson Hole hat Jerome Powell klargemacht, dass die Federal Reserve Bank auch weiterhin ihr Hauptaugenmerk auf die Bekämpfung der Inflation richten wird. Da der US-Notenbankchef im Anschluss an die letzte Sitzung der Federal Reserve Bank von den Investoren massiv fehlinterpretiert worden war, wählte er diese Mal ganz bewusst sehr deutliche Worte.
Nicht nur der Sommerrallye an den Aktienmärkten zog Jerome Powell damit kurzfristig den Stecker. Auch für die Wirtschaft im Allgemeinen und die Konsumenten im Besonderen hatte der US-Notenbankchef keine angenehmen Nachrichten, denn er machte deutlich, dass die Bekämpfung der Inflation das vorrangigere Ziel ist.
Das bedeutet im Klartext: Lieber ein Prozent weniger Inflation als ein Prozent weniger Arbeitslose. Für die globale Wirtschaft bedeutet dies, dass sie sich in den kommenden Monaten auf einen eisigen Gegenwind einzustellen hat. In den USA ist die Wirtschaft technisch bereits in einer Rezession. Europa wies im zweiten Quartal zwar noch ein minimales Wachstum aus, doch überzeugend war dies nicht.
Es dürfte schmerzhaft werden
In Deutschland hatte das Konsumklima im April ein Rekordtief erreicht. Seitdem ist die Stimmung kaum besser geworden, sodass im September der nächste Negativrekord droht. Anderswo ist die Stimmung der Verbraucher kaum besser und es ist dabei völlig egal, ob man sich in Europa, den USA oder in China umsieht.
Verbraucher die nicht kaufen wollen oder aufgrund der hohen Inflation nicht kaufen können, sind geradezu eine Gewähr dafür, dass die Wirtschaft ins Stottern geraten wird. Aber genau das ist, was die Federal Reserve Bank in den USA bezweckt. Jerome Powell war an dieser Stelle in der vergangenen Woche ausgesprochen deutlich.
Es wird deshalb eine Phase mit geringem oder auch gar keinem Wachstum auf uns zukommen und zwar deshalb, weil die Notenbanken solange bremsen werden wie es nötig ist. Oder um es mit den Worten von Jerome Powell auszudrücken: „Preisstabilität ist der Fels unserer Wirtschaft. (..) Ohne stabile Preise funktioniert die Wirtschaft für niemanden. (…) Wir hören nicht auf, bis wir am Ziel sind. (…) Das wird für Haushalte und Unternehmen schmerzhaft sein. (…) Das sind leider die Kosten dafür, dass man Inflation bekämpft.“