Der DAX als Deutschlands wichtigster Aktienindex rennt derzeit von einem Allzeithoch zum nächsten. Während dessen überschlagen sich die Medien mit Berichten über Entlassungen und Firmen, die ihre Produktion ins Ausland zu verlegen planen oder schon längst dabei sind, die geplanten Maßnahmen nun auch umzusetzen.
Auf den ersten Blick scheint beides nicht so recht zusammen passen zu wollen. Auf den zweiten Blick ergibt sich doch ein gewisser Sinn, denn der Aktienmarkt pflegt der Wirtschaft in der Regel um ein halbes Jahr voraus zu eilen. An der Börse läuft die Rallye bereits seit Ende Oktober letzten Jahres, in der Realwirtschaft könnte nun eine Wende zum Besseren anstehen, denn wichtige Frühindikatoren hellen sich auf.
Gestiegen ist beispielsweise der Ifo-Geschäftsklimaindex. Er hat sich im März überraschend deutlich verbessert und damit den höchsten Stand seit Mitte 2023 erreicht. Zwar liegt der Index immer noch auf einem vergleichsweise tiefen Niveau, doch da es aktuell um die Frage geht, ob sich eine Trendwende vollziehen könnte, ist die Entwicklung des Ifo-Geschäftsklimaindex natürlich bedeutsam.
Die Einkaufsmanager werden wieder optimistischer
In die gleiche Richtung weisen die von S&P Global veröffentlichten Daten zur Stimmung unter den Einkaufsmanagern. Auch dieser konjunkturell wichtige Indikator ist noch negativ, denn mit lediglich 47,4 Punkten liegt die Stimmung der Manager immer noch deutlich unterhalb der Marke von 50 Punkten, deren Überschreitung auf eine expandierende Wirtschaft hindeutet.
Aber und das ist die freudige Botschaft aus dem März: Ausgehend von den zugegeben sehr tiefen Niveaus, steigt die Stimmung nun schon den zweiten Monat in Folge an. Damit verdichten sich auch an dieser Stelle die Hinweise auf eine sich ändernde Stimmung innerhalb der Wirtschaft.
Nicht untypisch für eine solche Trendwende ist, dass sich vor allem die Erwartungen für die Zukunft deutlich verbessert haben, während die Einschätzungen zur aktuellen Lage weiterhin schlecht sind. Auch das Tempo der Stimmungsaufhellung hat sich im März im Vergleich zum Februar erhöht.
Für Euphorie besteht noch kein Anlass und auch nicht jede Branche strotzt vor Optimismus, denn im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index erneut von 42,5 auf 41,6 Punkte abgesunken. Der Dienstleistungssektor blickt allerdings deutlich positiver auf die aktuelle Lage und die Aussichten für die Zukunft. Er notiert im März mit 49,8 Punkten nur noch hauchdünn unterhalb der entscheidenden Marke von 50 Punkten. Das ist zumindest ein positives Zeichen, das die meisten von uns sicher gerne zur Kenntnis nehmen werden.