Noch weitgehend unbemerkt von vielen, vollzieht sich auch an den internationalen Kapitalmärkten derzeit eine Zeitenwende. Sie verändert die globale Landschaft nochmals grundlegend, denn die Ära der niedrigen Zinsen, die über 40 Jahre lang das Bild bestimmte, ist Geschichte.
Die in ihr aufgehäuften Schulden sind es allerdings nicht. Sie wurden anders als Mario Draghi es beim Einführen der Niedrigzinsen im Euroraum erhoffte, nicht ab- sondern nur weiter ausgebaut. Der so entstandene Schuldenberg stellt in Zeiten mit einer höheren Verzinsung jedoch eine große Herausforderung und ein entsprechend hohes Risiko dar.
Diese Situation ist aktuell gegeben und sie führt dazu, dass immer mehr Kredite ausfallen, weil die Schuldner ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Für die Schuldner ist dies ein Problem, denn sie haben mit stabilen Zinseinnahmen kalkuliert und müssen nun feststellen, dass ihre Rechnungen nicht mehr aufgehen.
Als Anlageklasse erfährt das Gold gerade eine Neubewertung
Selbst die hinterlegten Sicherheiten sind inzwischen alles andere als sicher. Der Immobilienmarkt verdeutlicht diese Entwicklung aktuell sehr gut. Die Zahl der notleidenden Kredite und der aus ihnen resultierenden Not- und Zwangsverkäufe steigt. Sie werden aber in einen Markt abgegeben, dem immer mehr die Käufer ausgehen. Die Folge sind sinkende Preise und damit auch sinkende Werte für die hinterlegten Sicherheiten.
In einem solchen Umfeld verändert sich früher oder später auch die Bedeutung von Gold, denn im Gegensatz zu allen anderen Anlageklassen hat das Gold keinen Forderungscharakter. Die Entwicklung des Goldpreises in den letzten zwölf Monaten macht bereits deutlich, dass ein Umdenken eingesetzt hat und der beginnende Wandel bereits spürbar ist.
Der nächste Bullenmarkt für Gold könnte deshalb unmittelbar bevorstehen und es ist zu erwarten, dass das Gold in den nächsten Jahren als Kapitalanlage wieder eine wachsende Rolle spielen und seine Position innerhalb des globalen Finanzsystems festigen wird.
Auf diesen Paradigmenwechsel sollten sich auch die Privatanleger beizeiten vorbereiten. Tun sie es nicht, laufen sie Gefahr, von einer Entwicklung, die sie nicht oder nicht rechtzeitig haben kommen sehen, am Ende überrollt zu werden.