Amerika hat gewählt und die Amerikaner haben entschieden, dass ihr Land wieder groß werden soll, um einen Slogan von Donald Trump aufzugreifen. Während das Wahlergebnis im politischen Europa Bestürzung ausgelöst hat, jubelte die Wall Street. Sprunghaft zogen die Kurse danach an. Unter Druck gerieten hingegen der Euro, aber auch Gold und Silber.
Letzteres verwundert, denn während seiner ersten Präsidentschaft war Donald Trump sehr darauf bedacht, alle seine Wahlkampfversprechen zu erfüllen. Zu erwarten, dass er dieses Mal ähnliches im Sinn hat, liegt deshalb nahe. Für seine zweite Präsidentschaft hat er im Wahlkampf massive Steuererleichterungen angekündigt. Außerdem will er mit Zöllen und anderen Maßnahmen das große Handelsdefizit senken und die amerikanische Wirtschaft stärken.
Das richtet sich gegen exportstarke Nationen wie China und Deutschland. China hat in der Vergangenheit bereits damit begonnen, seinen Bestand an US-Staatsanleihen zu verringern und stattdessen seinen Goldbestand erhöht. Viel spricht dafür, dass dieser Weg nicht nur fortgesetzt wird, sondern je nach politischem Umfeld auch intensiviert wird. Das höhere Staatsdefizit, dass für die Zukunft zu erwarten ist, dürfte zu einer höheren Inflation führen.
Gold bietet Sicherheit und bleibt weiterhin gefragt
Der Abverkauf des Goldes am Tag nach der Wahl könnte sich deshalb schon bald als vorschnell und unüberlegt erweisen. Eine Korrektur im Gold war überfällig. Nun entfaltet sie sich. Sie dürfte aber auf mittlere und lange Sicht eine der letzten guten Nachkaufgelegenheiten für das gelbe Metall selbst und die Gold- und Silberminen darstellen.
Mit Donald Trumps Rückkehr ins Präsidentenamt werden die Gründe für den Kauf von Gold und Silber nicht geringer. Beim Silber ist ohnehin die physische Nachfrage aus der Industrie in den letzten Jahren zu einem immer wichtigeren Faktor geworden. Der Markt ist seit vier Jahren in einem Defizit und dieses verschwindet nicht über Nacht, nur weil Donald Trump ab dem 20. Januar 2025 wieder Präsident der Vereinigten Staaten sein wird.
Das Gold haben die Anleger in den letzten Jahren gekauft, weil ihnen das beständige Wachstum der Staatsschulden immer unheimlicher geworden ist. Auch diese Gefahr ist durch einen Präsidenten Donald Trump nicht gebannt. Im Gegenteil: Viel mehr ist zu erwarten, dass das US-Haushaltsdefizit in Zukunft nur noch größer werden wird.
Damit bleiben die wichtigsten Gründe, die derzeit für Gold und Silber sprechen, erhalten. Sobald die Anleger dies erkennen, dürfte die aktuell laufende Korrektur bei den beiden Edelmetallen schnell wieder Geschichte sein.