Dieses Zeichen an der Wand sollten Sie nicht übersehen

Die globale Konjunktur wird sich in diesem Jahr nur schleppend entwickeln. Vor diesem Hintergrund neigen die Preise für Kupfer und andere wichtige Industriemetalle aktuell zur Schwäche. Diese sollte allerdings nicht überbewertet werden, denn sie kann und sie wird nicht von langer Dauer sein, sollten die geplante Energiewende und die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft Realität werden.

Momentan geht das Institut der deutschen Wirtschaft für die USA für 2023 lediglich von einem Wachstum von 0,75 Prozent aus. Für die Eurozone wird ein noch geringerer Anstieg von 0,5 Prozent erwartet. Japan wird vermutlich wie im Vorjahr um ein Prozent zulegen und einzig in China wird mit einem Plus von vier Prozent ein kräftigeres Wachstum erwartet.

Selbst wenn die Zahlen am Jahresende etwas besser hereinkommen sollten als es jetzt erwartet wird, so liegt dennoch auf der Hand, dass die schwächere Nachfrage nach Industriemetallen einen wesentlichen Grund dafür darstellt, dass die Preise von Kupfer, Nickel und Co. derzeit recht niedrig sind.

Der aktuelle Mix aus schwachen Konjunkturdaten, hohen Zinsen und einem starken US-Dollar spricht kurzfristig nicht für steigende Rohstoffpreise und so wundert es nicht, dass die Terminkontrakte für Aluminium, Kupfer, Nickel und Zink derzeit niedriger sind als vor dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022.

Der zukünftige Mangel an Industriemetallen ist heute schon absehbar

Auf lange Sicht wird dies allerdings nicht so bleiben, denn die Rohstoffe gelten als aussichtsreich. Insbesondere vom Kupfer erwarten sich Branchenkenner wie der Rohstoffhändler Glencore aber auch die US-Investmentbank Goldman Sachs mehr. Dabei wird nicht nur mit einer höheren Nachfrage und höheren Preisen gerechnet, sondern vor dem Hintergrund der geplanten Dekarbonisierung der Wirtschaft ein massiver Kupferboom erwartet.

Diesen antizipiert die Branche bereits und sie positioniert sich mit Blick auf die langen Entwicklungszeiten von Bergbauprojekten schon heute auf die massive Nachfrage der kommenden Jahre. Dies belegen auch die jüngsten Übernahmeaktivitäten. Normalerweise treten Übernahmen vor allem am Höhepunkt eines Wirtschaftszyklus auf, wenn die Preise hoch sind.

Dieser ist derzeit gewiss nicht erreicht, denn die Preise der Industriemetalle sind eher niedrig als hoch. Dennoch übernimmt Newmount Mining den australischen Konkurrenten Newcrest Mining zu einem Aufschlag von 40 Prozent und der Rohstoffhändler Glencore ist sehr stark an Teck Resources interessiert. In beiden Fällen geht es dabei auch um das Kupfer.

Die Anleger wie auch die Verbraucher sollten sich von den momentan eher niedrigen Kupferpreisen deshalb nicht täuschen lassen. In Zukunft wird deutlich mehr Kupfer benötigt werden und die dann zu erwartenden Angebotslücken sind heute schon am Horizont absehbar. Die nächste Aufwärtsbewegung der Preise ist deshalb nur noch eine Frage der Zeit. Sie könnte starten, sobald der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank an sein Ende kommt.