Denken Sie heute schon an die Jahre 2030 bis 2035? Vermutlich nicht oder zumindest nicht sehr oft, werden die meisten von uns jetzt antworten und das ist auch verständlich, denn wir reden über einen Zeitraum, der noch sechs bis elf Jahre von uns entfernt ist.
Wären Sie allerdings im Kupfergeschäft tätig, würden Sie schon jetzt sehr oft an diesen Zeitraum denken und Ihre Gedanken wären meist von unheilvollen Sorgen begleitet, denn der Welt droht das Kupfer auszugehen. Diese Nachricht ist eigentlich unglaublich, denn Kupfer ist auch ohne Energiewende eines der wichtigsten Metalle.
Für den politisch gewünschten Wandel hin zur Elektromobilität ist das rote Metall sogar so existenziell, dass die Aussage gerechtfertigt ist, ohne eine ausreichende Versorgung mit Kupfer wird die Wende hin zur Elektromobilität garantiert scheitern. Trotzdem läuft die Welt aktuell mit schlafwandlerischer Sicherheit auf einen extremen Kupfermangel zu und niemanden scheint das Ganze zu interessieren, geschweige denn zu stören.
Preisexplosion zu erwarten
Die Folgen sind fatal, denn Kupfer das nicht da ist, kann auch nicht verbaut werden. Dem Bedarf muss damit immer ein mehr oder weniger gleich großes Angebot gegenüberstehen. Beim Bedarf ist die Lage recht eindeutig. Er wird, ja er muss steigen, wenn immer mehr Fahrzeuge mit klassischem Verbrennungsmotor durch Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb ersetzt werden sollen.
Die Folgen für den Kupferbedarf sind an dieser Stelle extrem, denn der Kupferbedarf liegt bei Fahrzeugen mit Elektroantrieb um den Faktor vier bis 15 höher als bei konventionellen Antrieben. Es wird daher erwartet, dass die globale Kupfernachfrage innerhalb der nächsten zehn Jahre von aktuell 2,1 Millionen Tonnen pro Jahr auf 4,2 Millionen Tonnen ansteigen wird.
So weit so schlecht, denn gleichzeitig wird erwartet, dass die Kupferproduktion der großen Minen im gleichen Zeitraum zurückgehen wird. Nur noch wenige große Projekte werden in Produktion gehen und viele der jetzt produzierenden Minen werden in den 2030er Jahren erschöpft sein.
Was das für die Kupferpreise bedeuten wird, kann sich jeder, der nur über ein wenig wirtschaftlichen Sachverstand verfügt, an den Fingern einer Hand abzählen.