Für viele Deutsche war der Kauf einer Immobilie in den letzten Monaten das Mittel der Wahl, um seine Ersparnisse vor den Folgen der anhaltend hohen Inflation in Sicherheit zu bringen. Gekauft wurde deshalb auch zu hohen Preisen. Dabei wurde von vielen übersehen, dass die hohen Preise gleich an zwei Stellen auch ein hohes Risiko beinhalten.
Da ist zum einen die Gefahr, dass die Preise für Häuser und Wohnungen auch wieder zurückgehen können. Nach Jahren, in denen die Preise konstant nur eine Richtung und zwar die steil nach oben kannten, mag sich das kaum einer mehr vorstellen. Doch auch die Preise für Immobilien können fallen.
Dies gerade dann, wenn sie zuvor so steil angestiegen sind wie in den vergangenen Jahren. Ein Grund dafür ist, dass die meisten Immobilien nicht aus der Portokasse gekauft, sondern finanziert werden. Sie sind damit mit mehr oder weniger hohen Schulden verbunden.
Wehe, wenn die Schulden zu einem Problem werden
Diese Schulden sind nicht unbedingt schlecht. Vollkommen ungefährlich sind sie aber auch nicht. Zwar steht den Schulden mit der Immobilie ein Sachwert gegenüber, was zumindest eine deutlich höhere Sicherheit darstellt als beispielsweise der Kauf eines Computers oder Autos auf Raten.
Doch auch die Immobilienkredite wollen bedient werden. Dies ist in den letzten Wochen deutlich teurer geworden, denn das Zinsniveau hat sich um mindestens 50 Prozent erhöht. Zwar sind auch die Zinsen, die aktuell aufgerufen werden, im langjährigen Vergleich immer noch ausgesprochen niedrig.
Doch wenn im Dezember noch zu Zinssätzen von 0,8 Prozent finanziert werden konnte und jetzt Zinsen im Bereich von 1,3 Prozent zu bezahlen sind, hat sich die Zinslast für die Immobilienkäufer innerhalb weniger Monate deutlich erhöht. Das schließt viele potentielle Bauherrn und Käufer vom Markt aus. Ihre Nachfrage bricht weg und mit diesem Wegfall können auch die Immobilienpreise sehr schnell unter Druck kommen.